Günstigere Parkausweise für Münchens Handwerker: Branche aber nicht zufrieden

Statt 720 soll der Ausweis für Handwerker nun nur 360 Euro kosten. Doch komplett zufrieden ist die Branche trotzdem nicht.
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Am Prinzregentenplatz kann nur mit Parkschein geparkt werden.
Am Prinzregentenplatz kann nur mit Parkschein geparkt werden. © dvl

München - Für viele Münchner Handwerker war es ein Schock: Anfang des Jahres stiegen die Gebühren für einen Handwerkerparkausweis von 265 auf 720 Euro pro Jahr. Parken sollte also für alle Klempner, Bäcker und Elektriker plötzlich dreimal so viel kosten.

OB Dieter Reiter lenkt ein: Erhöhungen werden zum Teil zurückerstattet

Jetzt lenkt das Münchner Rathaus ein. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kündigte Dienstag an, dass er diese drastische Erhöhung zum Teil zurücknehmen will. Ab Januar sollen Handwerker 360 Euro fürs Parken in München bezahlen. "Die Erhöhung war drastisch und mich haben zahlreiche Beschwerden erreicht", sagt Reiter.

Allerdings habe die Stadt ihr Ziel – nämlich "Mehreinnahmen von knapp 15 Millionen Euro in finanziell herausfordernden Zeiten" – nicht erreicht. Stattdessen hat die Stadt laut OB nur rund eine Million Euro mehr mit der Erhöhung eingenommen, also insgesamt 4,2 Millionen Euro statt 3,1 Millionen Euro. Es dürften also viel weniger Handwerker einen Parkausweis beantragt haben. Allerdings liegt dem KVR die genaue Zahl nicht vor.

Harte Kritik von der Opposition im Münchner Stadtrat

OB Reiter findet jedenfalls: "Das steht für mich in keinem Verhältnis zur Belastung der Gewerbetreibenden und Handwerker in unserer Stadt. Die SPD- und die Grünen-Fraktion im Stadtrat sehen das auch so."

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Die Opposition schimpft trotzdem. "Erst hü, dann hott – so zeigt man sich nicht als verlässlicher Partner der Wirtschaft", sagt Gabriele Neff von der FDP. Und CSU-Chef Manuel Pretzl findet: "Es ist eine Frechheit die Korrektur der Gebühren als Hilfspaket zu verkaufen."

Mehr Stellplätze für Münchens Handwerker

Schließlich bleiben die Parkausweise für Handwerker trotzdem 100 Euro teurer als 2021. Pretzl fordert deshalb, dass die Erhöhung komplett zurückgenommen werden soll.

Auch Handwerkskammerpräsident Franz Xaver Peteranderl klingt nicht 100-prozentig zufrieden. Es sei "ein erster Schritt", auf den viele weitere folgen müssten. "Unterm Strich bleibt es eine Preiserhöhung, die zur Unzeit kommt."

Auch sonst gibt es für das Münchner Handwerk aus seiner Sicht viele Probleme. Zum Beispiel sei es ein Glückspiel, in München überhaupt Parkplätze zu finden. Peteranderl fordert deshalb mehr Lieferzonen in der Innenstadt. Erst seit kurzem gibt es dort ein paar. Auch Parkhäuser sollten so ertüchtigt werden, dass dort auch Handwerker parken können, schlägt er vor. Ähnlich äußert sich Peter Inselkammer von der Industrie- und Handelskammer: "Wir begrüßen die Rückkehr zur Vernunft."

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2 Kommentare
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  • ClimateEmergency am 07.12.2022 04:05 Uhr / Bewertung:

    Parkplätze in Lieferzonen umwandeln halte ich für eine gute Idee.

  • Dr. Schönfärber am 07.12.2022 13:55 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von ClimateEmergency

    Ja, Ihre sonderbaren Ideen sind uns wohl bekannt.

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