Müll ist nicht das einzige Problem: So sollen neue Grünflächen-Sheriffs die Natur in München schützen

Für 50.000 Euro soll das Münchner Umweltreferat eine Naturschutzwacht aufbauen. Das hat der Stadtrat vor Kurzem beschlossen. Was die Ehrenamtlichen dürfen und wo sie unterwegs sein sollen.
Autorenprofilbild Christina Hertel
Christina Hertel
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
4  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Im Münchner Norden wirkt die Stadt ganz weit weg. Doch immer mehr Menschen drängen hierher in die Natur – das sorgt für Konflikte.
Im Münchner Norden wirkt die Stadt ganz weit weg. Doch immer mehr Menschen drängen hierher in die Natur – das sorgt für Konflikte. © imago

München - Die meisten Münchner lieben das Grün in ihrer Stadt – nicht nur an der Isar und im Englischen Garten, auch in ihren Vierteln. Trotzdem gehen nicht alle sorgsam mit der Natur um. Zumindest stellt das Umweltreferat fest, dass das "Konfliktpotenzial" in den Naturräumen gestiegen ist. Ab 2025 sollen deshalb zehn ehrenamtliche Naturschutzwachtler die Grünflächen beschützen. Das hat der Stadtrat kürzlich beschlossen. Müll ist dabei nicht das einzige Problem. Manche wissen womöglich gar nicht, dass ihr Verhalten einen Schaden anrichtet. Etwa, wenn sie ihren Hund freilaufen lassen, während Vögel brüten. Oder wenn sie seltene Blumen pflücken.

Voraussetzung ist eine bestandene Prüfung

Die Grünflächen-Guides sollen die Menschen für einen nachhaltigeren Umgang mit der Natur sensibilisieren. Das lässt sich die Stadt 50.000 Euro kosten. Damit sollen die Ehrenamtlichen mit neun Euro pro Stunde entschädigt werden. Außerdem bekommen sie Sicherheitskleidung, Gummistiefel, Fernglas, Diensthandy und eine Stirnlampe. Voraussetzung, um Naturschutzwachtler zu werden, ist, dass man einen Lehrgang und eine Prüfung bei der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege ablegt.

Ihre wichtigste Aufgabe sei, den Menschen Naturschutzregeln nahezubringen, schreiben die Grünen in einer Pressemitteilung. Aber die Befugnisse gehen weiter: Die Umwelt-Sheriffs dürfen Personalien aufnehmen. Wenn die Person das verweigert, darf der Naturwachtler denjenigen zur Polizei bringen.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Eingesetzt werden die Umweltschützer unter anderem auf der Südlichen Fröttmaninger Heide und im Schwarzhölzl. Weitere Schwerpunkte sollen auf sensiblen Gebieten mit überdurchschnittlich hohem Erholungsdruck liegen, steht in der Beschlussvorlage aus dem Umweltreferat. Ein Team des Baureferats übernimmt bereits ähnliche Aufgaben. Allerdings nur auf den Flächen, die der Stadt gehören und dazu zählen längst nicht alle Naturschutzgebiete. Die Ehrenamtlichen schließen also eine Lücke.

Tiere und Pflanzen sollen nicht unter Druck geraten

Gegen das neue Konzept stimmten CSU, FDP und Die Linke. Vor allem die Grünen freuen sich über den Beschluss: "So schaffen wir es, dass auch in unserer engen Stadt Tiere und Pflanzen in ihren begrenzten Räumen nicht noch mehr unter Druck geraten", sagt Stadtrat Florian Schönemann.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • JerryH am 05.11.2024 07:53 Uhr / Bewertung:

    Da ist plötzlich das 💰 Geld da.
    Man sollte vielleicht erstmal richtig Haltestellen Häuschen bauen wo kein Regen n und Schnee reinkommt. Geschweige von starken Wind!
    Außerdem an den Bahnhöfen überall richtige Rampen.Das fängt schon damit an wenn kein Aufzug da ist oder diese kaputt ist!
    Unglaublich welche Ideen 💡 die haben.
    Erstmal die normalen Hausaufgaben machen.

    Es ist echt der Wahnsinn

  • Der wahre tscharlie am 03.11.2024 19:14 Uhr / Bewertung:

    Ich finde die Idee gut.
    Denn offensichtlich ist heutzutage sowas notwendig.

  • FRUSTI13 am 03.11.2024 14:03 Uhr / Bewertung:

    Wieder einmal muss die Gesellschaft Löcher stopfen, wo die Erziehung im Elternhaus versagt hat!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.