Grünes Licht fürs 9-Euro-Ticket! Bundesrat stimmt Finanzierung zu
Berlin/München - Die geplanten 9-Euro-Monatstickets für Busse und Bahnen im Sommer können kommen. Der Bundesrat stimmte am Freitag dem vom Bundestag beschlossenen Finanzierungsgesetz für die Sonderaktion zu, die ab 1. Juni für drei Monate starten soll.
Damit kann auch der bundesweite Ticket-Verkauf bei der Bahn und anderen Anbietern wie angekündigt an diesem Montag beginnen. Mancherorts läuft er schon.

Nach wiederholten Drohungen mit einem Nein im Bundesrat hat Bayern dem 9-Euro-Ticket nun doch zugestimmt. "Das 9-€-Ticket kann kommen. Bayern wird im Bundesrat zustimmen, nachdem der Bund bei der finanziellen Unterstützung der Kommunen nachgebessert hat", schrieb Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor der Entscheidung auf Twitter. Er fügte hinzu: "Klar ist aber: Wichtig sind dauerhaft attraktive Angebote, damit Menschen auf ÖPNV umsteigen. Das Ticket darf kein Strohfeuer sein." Wie die finanzielle Nachbesserung aussieht, schrieb Söder zunächst allerdings nicht.
Die Abstimmung in der Länderkammer war die letzte politische Hürde für die 9-Euro-Monatstickets. Nach dem am Vorabend vom Bundestag beschlossenen Gesetz soll der Bund unter anderem 2,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bereitstellen. Von den Ländern hatte es mehrfach Forderungen nach generell mehr Geld für den Personennahverkehr gegeben.
9-Euro-Ticket: Bayern drohte lange mit Nein im Bundesrat
Die Sondertickets sollen im Juni, Juli und August bundesweit Fahrten im Nah- und Regionalverkehr ermöglichen – für je neun Euro im Monat, also viel günstiger als normale Monatskarten. Die Billigtickets sind Teil der Entlastungspakete der Ampel-Koalition wegen der stark gestiegenen Energiepreise. Zugleich sollen sie eine große Schnupperaktion sein, um mehr Fahrgäste anzulocken und zum Umsteigen vom Auto zu ermuntern. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sprach von einer Chance für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und klimafreundliche Mobilität.
Erst vor wenigen Tagen hatte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) noch einmal mit einem Nein im Bundesrat gedroht. "Wenn der Bund glaubt, er könne sich auf dem Rücken der Länder für ein dreimonatiges Trostpflaster beklatschen lassen und andere sollen dafür die Rechnung zahlen, dann hat er sich gewaltig getäuscht", kritisierte er. "Unter den aktuellen Bedingungen sehe ich nicht, dass Bayern dem Gesetz im Bundesrat zustimmen kann", warnte er.