Grünen in München: Mehr Freischankflächen mit Bier, weniger Parkplätze

Die Grünen fordern mehr Freischankflächen – dafür sollen viel weniger Autos als bisher an den Straßen stehen.
von  Felix Müller

München - In der nördlichsten Stadt Italiens war früher Schluss als in den meisten deutschen Städten: Bis 2014 durfte man in München auch an den heißesten Sommerabenden nicht länger als bis 23 Uhr vor den Lokalen sitzen.

Inzwischen ist die Regelung ein bisschen gelockert – im Sommer, Donnerstag, Freitag und Samstag, ist in aller Regel „erst“ um Mitternacht Schluss. Die Erfahrungen sind positiv, Beschwerden von Nachbarn seltener als befürchtet. Im Rathaus gibt es kaum noch Gegner der Regel. Und trotzdem kommt eine neue Freischankflächen-Diskussion auf die Stadt zu. Diesmal geht es um die Frage, ob es nicht mehr Freischankflächen braucht – und man dafür Parkplätze opfern sollte.

Der Nutzungskonflikt vor den Cafés und Kneipen in München hat ein Symbol: die weißen Punkte auf den Gehwegen. Ganz genau ist geregelt, wie weit die Stühle und Tische auf den Gehsteig reichen dürfen. Und das ist oft nicht weit. Fußgänger sollen noch entspannt vorbeikommen. Und der Platz ist begrenzt.

Mehrere Stellen im Blick

Doch jetzt haben die Grünen eine Idee. Sie fordern den Stadtrat auf, Parkplätze umzuwidmen – in mehr Freischankflächen. Schuld an den Konflikten auf dem Gehweg sei die „autozentrierte Verkehrspolitik der Stadt“, heißt es in einer Mitteilung der Grünen vom Donnerstag. Sie fordern, Parkplätze aufzugeben für mehr Tische und Stühle – und für breitere Radwege.

Die Grünen-Vositzende Gudrun Lux sagt im Gespräch mit der AZ, erstmal könne man in den Sommerferien im August und September vorübergehend Parkplätze für die Kneipen zur Verfügung stellen – dann seien ja eh nur wenige Autos in der Stadt. Als Beispiel nennt sie die Reichenbachstraße zwischen Viktualienmarkt und Gärtnerplatz – auch im Westend gebe es viele Stellen, an denen die Gastronomie mehr Platz gebrauchen könne. Und im Lehel, sagt Lux, gebe es doch gerade so viele Baustellen. Wenn die weg sind, könne man doch gar nicht erst wieder neue Parkplätze einrichten.

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