Trotz Sieg in München-Süd: Claudia Küng verpasst Einzug in Bundestag

Die erneute Sensation bleibt aus – die Grünen können ihr bislang einziges bayerisches Direktmandat nicht verteidigen. Den Bundestagseinzug hat die Spitzenkandidatin aber trotzdem sicher.
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Die Grünen mit Spitzenkandidatin Jamila Schäfer haben den Wahlkreis München-Süd nicht verteidigen können. (Archivbild)
Die Grünen mit Spitzenkandidatin Jamila Schäfer haben den Wahlkreis München-Süd nicht verteidigen können. (Archivbild) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Die Grünen haben bei der Bundestagswahl ihr bislang einziges bayerisches Direktmandat verloren. Spitzenkandidatin Jamila Schäfer musste sich nach ihrem Sensationserfolg bei der Wahl vor knapp vier Jahren nun im Wahlkreis München-Süd gegen ihre Konkurrentin Claudia Küng von der CSU geschlagen geben. Küng setzte sich laut vorläufigem Ergebnis des Landeswahlleiters mit 30,4 Prozent durch, Schäfer hingegen kam auf 29,8 Prozent. Sie bekam insgesamt 1.108 Stimmen weniger als ihre Konkurrentin.

Allerdings zog Küng trotz des Erfolgs im Wahlkreis nicht in den Bundestag ein. Wegen des neuen Wahlrechts hat die CSU nur 44 Sitze im Parlament – trotz 47 gewonnener Direktmandate.  

Schäfer dagegen war über die Grünen-Landesliste als deren Spitzenkandidatin abgesichert und kann für eine weitere Legislaturperiode in Berlin planen.

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2021 gelang Schäfer noch ein Coup

Mit ihrem Wahlkreissieg hatte Schäfer 2021 einen Coup gelandet. Damals besiegte sie mit weniger als einem Prozentpunkt Vorsprung den damaligen Bundestagsabgeordneten Michael Kuffer von der CSU – und gewann erstmals überhaupt einen bayerischen Wahlkreis für die Grünen. Bei den Wahlen 2009, 2013 und 2017 waren jeweils sämtliche Wahlkreise bei der Bundestagswahl an die Christsozialen gegangen. Nun konnte Schäfer diesen Erfolg nicht wiederholen.

Jamila Schäfer  Grüne Bundestagsabgeordnete  in München  Jan  2025  Schaefer  Bundestag  Kandidaten  Foto: Daniel von Loeper, Fotograf: Daniel Loeper
Jamila Schäfer Grüne Bundestagsabgeordnete in München Jan 2025 Schaefer Bundestag Kandidaten Foto: Daniel von Loeper, Fotograf: Daniel Loeper © Daniel Loeper

Schäfer: Grüne müssen Vertrauen zurückgewinnen

Schäfer zeigte sich aber trotz des Mandatsverlustes mit ihrem Abschneiden im Wahlkreis zufrieden, weil sie ihren Stimmenanteil im Vergleich zu 2021 noch etwas habe verbessern können. Viele Menschen seien aber mit der Bundesregierung unzufrieden gewesen, sagte sie dem Bayerischen Rundfunk.

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Viele hätten sich Fortschritte beispielsweise bei bezahlbarem Wohnraum gewünscht. Anstehende Projekte hätten aber wegen der vorgezogenen Neuwahl nicht mehr umgesetzt werden können. "Da kann ich ein Stück weit verstehen, dass es Enttäuschungen gab", sagte sie. Die Grünen müssten nun Vertrauen zurückgewinnen.

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  • huraxdax am 25.02.2025 06:49 Uhr / Bewertung:

    Bei der Verabschiedung der letzten Wahlrechtsreform war da schon die Befürchtung, dass es die CSU wegen den bisherigen Überhangmandaten (siehe Küng als Direkt-Gewählte) mehr erwischen würde als z.B. die Grünen, deren Listen halt kürzer sind.
    Ich befürworte die Reduktion der Abgeordneten, von mir aus können es noch viel weniger als die 630 sein, der Bundestag kostet den deutschen Steuerzahler so eine Schweinekohle und bei den Debatten ist das Haus oft nur rudimentär besetzt. Zudem stimmen diese Listenabgeordneten eh nur nach ihrer Chefmeinung und nicht nach ihrem Gewissen.
    Mir wäre lieber, wir könnten unsere Abgeordneten direkt wählen. 630 Abgeordnete = 630 Stimmkreise - nur der Sieger geht ins Parlament und hat das zu vertreten, was die Bürger wollen.

  • doket am 25.02.2025 11:28 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von huraxdax

    Die Direktkanditaten gewinnen hier in München ihren Wahlkreis mit 25 bis 30% der Stimmen. Welchen Bürger sollen die denn im Parlament vertreten, wenn 75% den gar nicht gewählt haben?

  • Bongo am 24.02.2025 20:39 Uhr / Bewertung:

    Immerhin hat dieses Ergebnis gezeigt, dass selbst in München die grünen Bäume nicht in den Himmel wachsen!

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