Grüne kämpfen gegen die Schmalspurlösung

Den Radweg auf der Rosenheimer Straße will die Große Koalition trotz 4 Fahrspuren realisieren. Die Grünen sind dagegen.
Lisa Marie Albrecht |
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Strampeln gegen die ihrer Meinung nach unzureichende „Schmalspurlösung“ für Radler auf der Rosenheimer Straße (v. l.): Stadträtin Lydia Dietrich, Günther Benda (ADFC), Stadtrat Paul Bickelbacher, Andreas Groh (ADFC) und Andreas Schuster (Green City).
Strampeln gegen die ihrer Meinung nach unzureichende „Schmalspurlösung“ für Radler auf der Rosenheimer Straße (v. l.): Stadträtin Lydia Dietrich, Günther Benda (ADFC), Stadtrat Paul Bickelbacher, Andreas Groh (ADFC) und Andreas Schuster (Green City).

Viele wünschen sich einen sicheren Radweg auf der Rosenheimer Straße. Doch der Vorschlag der Großen Koalition mit vier Fahrspuren ist viel zu gefährlich, sagen die Grünen – und halten dagegen.

München – Dass es ihn braucht, dürfte angesichts der vielbefahrenen Rosenheimer Straße jedem ins Auge fallen: Bereits seit mehreren Jahren fordern Münchner Radler, Green City, der ADFC und die Grünen dort einen sicheren Radlweg – in einer Online-Petition stimmten über 3000 Menschen dafür. Seitdem geht es vor allem um die Frage: Wie soll dieser Radlweg nun aussehen? Schaut man sich den Vorschlag der Großen Koalition Im Rathaus genauer an, lautet die Antwort: recht schmal.

CSU und SPD wollen die bisherigen vier Fahrspuren beibehalten und auf je 2,85 Meter begrenzen. Rechts und links neben der Fahrbahn soll dann ein Radfahrstreifen von 1,50 Meter eingerichtet werden. Die Gehwege würden laut Konzept verbreitert, dürften aber auch für Lieferverkehr und Anwohnerparken genutzt werden, wodurch die Fußgänger etwas weniger Platz haben als vorher.

Lesen Sie hier: Radlhauptstadt: Viele offene Baustellen

Für die Stadträte Paul Bickelbacher und Lydia Dietrich (Grüne) gefährdet diese Lösung die Sicherheit der Radler. Denn bei starkem Kraftverkehr sei laut StVO ein zusätzlicher Sicherheitsraum von mindestens 1,85 Metern erforderlich, der nicht eingehalten werden könne, wenn die Spuren mit großen Fahrzeugen (z.B. SUV und Lkw) komplett ausgefüllt werden. Außerdem müssten im Gegensatz zum ursprünglichen Vorschlag des Planungsreferats sämtliche Bäume gefällt werden.

Der sieht lediglich zwei Fahrspuren mit 3,75 Meter Breite vor, daneben einen zwei Meter breiten Radlweg. Die vorhandenen Stellplätze für Anwohner könnten so erhalten bleiben, und die Fußgänger hätten genauso viel Platz zur Verfügung wie vorher.

Auch Umweltverbände wie Green City e.V. kritisieren die Schmalspurlösung. Andreas Schuster, Leiter im Bereich Mobilität, bezeichnet das Konzept als „faulen Kompromiss“, der ein Sicherheitsrisiko für Fußgänger und Radfahrer darstelle. Er befürchtet, dass diese Lösung auch bei anderen Straßen Schule machen könnte.

Lesen Sie hier: Radl-Shuttle auf der Lindwurmstraße

Die Grünen wollen für den Vorschlag des Planungsreferats kämpfen. Ab 8. Juli befindet sich das GroKo-Konzept im Planungsausschuss. Am Montag zuvor rufen die Verkehrs-und Umweltverbände gemeinsam mit den Grünen zu einer Radl-Demo auf, bei der für eine gerechte Aufteilung der Rosenheimer Straße gefahren werden soll.

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