Großtante um 86.000 Euro betrogen?

45-Jähriger überwies das Geld aufs eigene Konto – und steht wegen Untreue vor Gericht.
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Der Mann steht nun vor Gericht. (Symbolbild)
David-Wolfgang Ebener/dpa Der Mann steht nun vor Gericht. (Symbolbild)

München - Die Rolle des kaltherzigen Betrügers, der die eigene Verwandtschaft trickreich um ihr Geld bringt, traut man ihm nicht so recht zu. Peter F. (45, Name geändert) wirkt am Mittwoch auf der Anklagebank eher überfordert als berechnend.

Gleichwohl steht außer Frage, dass der berufslose Münchner seine Vollmacht für das Konto seiner pflegebedürftigen Großtante ausnutzte, um Tausende von Euro aufs eigene Konto zu überweisen. Zu Beginn des Prozesses braucht die Staatsanwältin eine Stunde, einen Stuhl und viel Wasser, um im stickigen Gerichtssaal die 160 Fälle der Untreue aufzuzählen, die Peter F. zur Last gelegt werden.

86.000 Euro für sich selbst genutzt

Demnach hat der Angeklagte von 2013 bis 2015 insgesamt 141.000 Euro vom Konto seiner Großtante auf sein eigenes Konto transferiert. Damit hat er unter anderem die Kosten für ihr Pflegeheim beglichen.

Doch bei den Nachforschungen der Ankläger kam man nur auf 55.000 Euro, die für berechtigte Forderungen an die Großtante verwendet wurden. Es bleibt ein Rest von 86.000 Euro, die Peter F. für eigene Zwecke genutzt haben soll. Der 45-Jährige tut sich schwer, auf Nachfrage weitere berechtigte Überweisungen nachzuweisen.

Er gibt auch zu, dass er einen Teil für sich und seinen kranken Vater gebraucht habe. Untreue? "Die Großtante hat uns immer geholfen", glaubt er, im Sinne der Tante gehandelt zu haben. Außerdem war er der Ansicht, dass er das Geld später sowieso geerbt hätte. Die Großtante verstarb 2015.

Lesen Sie hier: Rezepte gefälscht - Fast 160.000 Euro kassiert

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