Große Nachfrage nach 9-Euro-Ticket: Fehlstart beim MVV

Seit Sonntag kann man das 9-Euro-Ticket an Automaten der MVG kaufen, nun auch online beim MVV. Der Start lief nicht ganz reibungslos.
AZ/dpa |
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Die Bundesregierung hat Ende März 2022 ein Energie-Entlastungspaket vorgestellt. Darin ist unter anderem ein zeitlich begrenztes 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr vorgesehen.
Die Bundesregierung hat Ende März 2022 ein Energie-Entlastungspaket vorgestellt. Darin ist unter anderem ein zeitlich begrenztes 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Personennahverkehr vorgesehen. © Felix Hörhager/dpa

München - Beim Münchner Verkehrsverbund MVV, zu dem neben der städtischen MVG auch die DB Regio und mehrere Bahn- und Busunternehmen gehören, ist am Montag um 10 Uhr der Online-Verkauf der 9-Euro-Tickets losgegangen. Zunächst gab es "ein kleines technisches Problem", zitiert die dpa den MVV. Einige Medien hatten bei einem Test in der Früh keinen Erfolg bei dem Versuch, in der App ein Ticket zu kaufen. In den ersten Minuten seien rund 600 Tickets verkauft worden, sagte Sprecherin Franziska Hartmann. Inzwischen seien die Server-Kapazitäten erhöht worden.

MVG: Erfolgreicher Start am Sonntag

Der Verkauf der 9-Euro-Tickets bei der MVG am Sonntag ist gut angelaufen. An den Fahrkartenautomaten und Kundencentern seien von Sonntag bis Montagmittag bereits 15.500 dieser bundesweit gültigen Tickets als Papierfahrschein verkauft worden, sagte MVG-Pressesprecher Maximilian Kaltner. Weil der Vorlauf für die erst ab Juni gültigen Tickets sehr groß sei, habe die MVG mit dieser Größenordnung gerechnet.

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Die MVG habe Personal in den Kundencentern aufgestockt, unter anderem mit Fahrkartenprüfern als Aushilfen dort. Es habe höchstens mal zehn Minuten Wartezeit gegeben. In der MVG-App können Kunden das 9-Euro-Ticket erst ab dem 1. Juni kaufen. Wer bereits ein Abo hat, zahlt dann automatisch den vergünstigten Preis und kann sein Ticket bundesweit nutzen.

Bahn setzt zusätzliche Züge ein

Weil die Deutsche Bahn wegen der 9-Euro-Tickets einen großen Ansturm auf die Züge im Regionalverkehr erwartet, setzt sie ab dem 1. Juni 50 zusätzliche Züge und 700 zusätzliche Servicekräfte ein. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Vor allem touristische Strecken sollen verstärkt werden. 

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  • koeju am 24.05.2022 12:56 Uhr / Bewertung:

    So ein Ticket habe ich mir schon lange gewünscht. Einen Monat für einen bestimmten Betrag kreuz und quer durch Deutschland fahren zu können. Muss ja nicht so billig sein. Aber nicht in jedem Bundesland ein neues Regionalverkehrsticket kaufen zu müssen und es nur einen Tag benützen zu können, das ist schon ein Gewinn.

  • Karl-Eva am 23.05.2022 17:12 Uhr / Bewertung:

    Gäbe es das 9-Euro-Ticket dauerhaft, würde das pro Jahr 10 Mrd. Euro kosten (3 Monate: 2,5 Mrd.). Ein Klacks im Vergleich zu den Ausgaben für den Straßenverkehr. Verkehrswende wäre also möglich, 15.500 verkaufte Tickets allein in München in den ersten 24 Stunden lassen es vermuten. Mit regelmäßigen automatischen Preiserhöhungen wie bisher wird sie eher nicht funktionieren.

  • Gast81669 am 24.05.2022 08:07 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Karl-Eva

    Das 9 Euro Ticket zeigt, dass ein kostengünstiger oder gar fahrscheinfreier Nahverkehr möglich wäre, wenn er politisch gewollt wäre. Er würde weniger als 20 Euro pro Einwohner und Monat aus Steuermitteln kosten.
    Rechnung:
    In Deutschland leben zur Zeit ca. 83 Mio Menschen.
    Die Bundesmittel für das 9-Euro-Experiment belaufen sich auf 2,5 Mrd Euro für 3 Monate, pro Monat also auf etwa 833,3 Mio Euro, also rund 10 Euro pro Kopf.
    Die Bundesmittel und die 9 Euro pro verkauftem Ticket machen in Summe rund 19 Euro pro Kopf und Monat.
    Was diese Kosten noch senken kann:
    - Nicht jeder Einwohner kauft jeden Monat das 9 Euro Ticket,
    - bei einem komplett fahrscheinlosen ÖPNV könnten die Kosten durch Kontrollen und Ticketverkauf entfallen, das Personal kann andere Dienstleistungen erbringen (z.B. Sicherheit, Fahrplanauskünfte), bzw. umgeschult (Verwaltung- / Werkstatt- / Fahrpersonal) werden.
    Auch eine Finanzierung analog des ÖRR wäre möglich, denn 20 Euro pro Monat tun nur wenigen wirklich weh.

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