Story

Gewinner in der Krise: Wochenmärkte boomen wie nie zuvor

Die kleinen Märkte in den Vierteln verzeichnen immer mehr Zulauf. Was die Kunden hertreibt und was die Stadt noch plant - die AZ hat sich umgehört.
Andre Spannl und Felix Müller |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
4  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Man kennt die Kunden: Nate Lugo (39) arbeitet seit zehn Jahren an dem Standl auf dem Markt in Großhadern. Bereits sein Großvater war im Verkauf tätig, erzählt er.
Man kennt die Kunden: Nate Lugo (39) arbeitet seit zehn Jahren an dem Standl auf dem Markt in Großhadern. Bereits sein Großvater war im Verkauf tätig, erzählt er. © Andre Spannl

München - Louisa Ullmann sieht sehr zufrieden aus. Die Philosophie-Studentin steht mit einem Strauß Blumen in der Hand auf dem Josephsplatz. Es ist Dienstagmittag, Nachbarn wuseln zwischen den Marktständen. "Das Gefühl auf dem Markt ist schöner als im Supermarkt", sagt die junge Frau. Ihre Freundin Lissy Haußleiter sagt, der Markt sei zwar ein bisserl teuer. "Aber hier kommt einem alles frischer vor, selbstgemachter und regional".

Frisch, regional, vom Erzeuger - und dann auch noch unter freiem Himmel. Die Münchner mögen ihre kleinen Wochenmärkte, und in Corona-Zeiten treffen sie so gut wie vielleicht noch nie auch den Zeitgeist.

Louisa Ullmann und Lissy Haußleiter beim Bummel am Josephsplatz.
Louisa Ullmann und Lissy Haußleiter beim Bummel am Josephsplatz. © Andre Spannl

"Die Märkte schaffen eine Identifikation mit dem Viertel und den Händlerinnen und Händlern", schwärmt Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU), die bei der Stadt für die Märkte zuständig ist. Zu Pandemie-Zeiten hätten die Märkte einen Boom erlebt. "Gutes Obst und Gemüse, Brot, Fleisch oder Käse an der frischen Luft einkaufen - das ist sehr attraktiv für viele.

"Wie in einem Tante-Emma-Laden"

Eine Erfahrung, die auch Gemüsehändler Nate Lugo macht. Den 39-Jährigen trifft die AZ auf dem Markt in Großhadern. "Man baut hier Beziehungen auf wie in einem Tante-Emma-Laden", schwärmt er. Während Corona sei noch viel mehr los als früher, bestätigt auch er. Es gebe viel mehr Laufkundschaft. Und das quer durch alle Altersgruppen. "Kinder, Jugendliche, Studierende, Väter und Mütter kommen her", berichtet er. Und natürlich auch viele ältere Münchner, wie man auf allen Wochenmärkten beobachten kann.

Die Stadt registriert es erfreut. Und will nicht nur die bestehenden Wochenmärkte in den Vierteln - die ein oder zwei Mal pro Woche je Standort Stopp machen - hegen und pflegen, sondern baut das Angebot sogar aus. Zu den 35 Wochenmärkten und zehn Bauernmärkten sollen weitere hinzukommen, heißt es auf AZ-Nachfrage aus dem Kommunalreferat.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Der Wochenmarkt im Fasangarten soll ab dem Frühjahr 2023 dauerhaft auf dem neugestalteten August-Kent-Platz stattfinden. Und in Freiham soll Ende 2023 sogar ein ganz neuer Markt etabliert werden. Es werden also wohl noch viele Münchner sehr zufrieden aussehen, mit ihren frischen Waren. Wenn endlich wieder Markttag im Viertel ist.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
4 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Heinrich H. am 01.08.2021 09:16 Uhr / Bewertung:

    Oh unser Fan M, aber ganz ehrlich, Wochenmärkte liefen schon vor Corona sehr gut, jeder der Gut und Gesund Essen will, kauft auf dem Markt und nicht beim Diskonter !!

  • Sarah-Muc am 31.07.2021 12:25 Uhr / Bewertung:

    Das ist auch Klasse am Wochenmarkt einzukaufen. Frische saisonale und regionale Produkte
    schmecken halt am besten. Ich kaufe fast nur noch Lebensmittel dort ein. Man lernt auch wieder,
    wann welches Obst oder Gemüse Saison hat ! Auch das Brot und Gebäck und das Fleisch und der
    Fisch................das macht einfach happy.

  • FanM am 31.07.2021 11:02 Uhr / Bewertung:

    Wird nun ein Gescxhäft auf einem Wochenmarkt von der Lebewnsmittelaufsicht der Stadt München auch so wie ein Ladengeschäft überprüft oder nicht? Ich glaube nicht! Beste Grüße

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.