Gewaltige Gasexplosion in München: Der Brandstifter gesteht
Ein Rentner hantiert mit Benzin vor einer Gasflamme und löst damit eine gewaltige Explosion in der Mühldorfstraße aus. Polizisten erklärt er: "Ich hab Scheiß’ gebaut".
Mit versengten Haaren stürzte Paul T. (69, Name geändert) auf die Polizisten zu. "Ich glaub’, ich hab da Scheiß’ gebaut", erklärte er den verblüfften Beamten, die am 13. Mai des vergangenen Jahres gegen 18 Uhr in die Mühldorfstraße gerufen worden waren. Seit gestern steht T. wegen schwerer Brandstiftung vor Gericht.
Der "Scheiß’", den Paul T. gebaut hat, war eine gewaltige Gasexplosion, die große Teile eines Mehrfamilienhauses in Berg am Laim zerstörte. Der Brandstifter gibt zu, dass er Möbel und Kleidung mit Benzin übergossen hat, um diese dann draußen zu verbrennen.
In unmittelbarer Nähe der Benzin-Aktion stand aber eine Gasheizung mit offener Flamme. Die Benzingase entzündeten sich, es kam zur Explosion. Zu dem Zeitpunkt befanden sich noch sechs Menschen im Haus.
Der Brandstifter hat psychische Probleme
Die Wohnung des 69-Jährigen stand sofort in Flammen, das Feuer und dicker Rauch verbreiteten sich auf der Etage. Ein Nachbar berichtet, dass jemand kurz darauf an seiner Wohnungstür geklopft und vor dem Feuer gewarnt habe. Er sei daraufhin mit seiner Freundin aus der Wohnung gerannt und habe auf dem Flur durch die geöffnete Tür das Feuer in der Wohnung von Paul T. sehen können.
Vor dem Haus beobachtet der Nachbar dann, wie sich dicker schwarzer Rauch in seiner eigenen Wohnung verbreitete. Resultat: Vom Hausrat war fast nichts mehr zu retten: "Es war alles komplett schwarz."
Drei Verletzte und 230.000 Euro Schaden lautet die Bilanz der schweren Brandstiftung. Der Hintergrund der Tat? Vor Gericht zeigt sich: Paul T. ist nach einem Schlaganfall psychisch angeschlagen und derzeit auch in der Psychiatrie untergebracht. Außerdem habe es einen Streit mit den Vermietern gegeben. Der Prozess dauert an.
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