Tochter (8) missbraucht: Vater droht lange Haft
Über Jahre soll ein Vater seine Tochter zu sexuellen Handlungen gezwungen haben. Dem Opfer soll eine Aussage vor Gericht erspart bleiben.
Was Staatsanwalt Matthias Braumandl da vorliest, offenbart durch welche Hölle die kleine Olga (Name geändert) jahrelang gehen musste. Ihr eigener Vater, ein 47-jähriger Handwerker aus dem Kreis Starnberg, hat sie laut Anklage über Jahre zu sexuellen Handlungen genötigt, war auch nicht vor der Vergewaltigung des Mädchens zurückgeschreckt. Unglaubliche 115 Übergriffe zählt Braumandl auf. Vom Zungenkuss bis zur Vergewaltigung.
Die Qualen für das Kind begannen im Jahr 2012. Da war Olga gerade einmal 8 Jahre alt. Der Vater ging mit ihr duschen und missbrauchte das Kind bei diesen Gelegenheiten.
Olga empfand laut Anklage Ekel und Widerwillen, versuchte auch, sich zu wehren und abzuwenden. Doch der körperlich weit überlegene Mann zwang sie mit den Sexualpraktiken fortzufahren. Nach dem ersten Übergriff drohte er dem Kind. Wenn sie etwas verraten würde, dann würde es "scheppern". Olga nahm das ernst. Erst im Dezember 2014 offenbarte sie sich ihrer Mutter. Der Stein der Ermittlungen kam dann 2015 ins Rollen.
Um dem Mädchen eine Zeugenaussage vor Gericht zu ersparen, kam es zu einer Absprache zwischen Staatsanwalt, Strafkammer und der Verteidigung. Der Inhalt: Der Vater gesteht die Übergriffe an seiner Tochter. Im Gegenzug wird er nicht mehr als etwa neun Jahre ins Gefängnis müssen.
Die Aussage des Mädchens bei der Ermittlungsrichterin sollte dann am Nachmittag unter Ausschluss der Öffentlichkeit als Video auf eine Leinwand projiziert werden. Der Prozess wird fortgesetzt.
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