Geplante Fusion von Vonovia und Deutsche Wohnen: Was bedeutet das für München?

Mit der geplanten Übernahme von Deutsche Wohnen durch Vonovia soll Europas größter Wohnungskonzern entstehen. Was das für die Stadt München bedeutet.
Lukas Schauer |
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Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia hat zu Beginn des Jahres 2021 auch dank höherer Mieteinnahmen seinen Gewinn kräftig gesteigert.
Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia hat zu Beginn des Jahres 2021 auch dank höherer Mieteinnahmen seinen Gewinn kräftig gesteigert. © Marcel Kusch/dpa

München - Der größte deutsche Immobilienkonzern Vonovia greift erneut nach dem Branchenzweiten Deutsche Wohnen und strebt mit der Milliarden-Übernahme auch einen "Neuanfang" auf dem angespannten Wohnungsmarkt an.

Münchner Mietmarkt durch Mega-Fusion betroffen?

Vonovia will den Aktionären der Deutsche Wohnen insgesamt rund 18 Milliarden Euro bieten, wie beide Unternehmen mitteilten.

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Durch den Zusammenschluss entsteht den Angaben zufolge Europas größter Wohnimmobilienkonzern mit einer gemeinsamen Marktkapitalisierung von voraussichtlich rund 45 Milliarden Euro. Die beiden größten deutschen Vermieter bringen es zusammen auf mehr als 500.000 Wohnungen.

Neue Wege nach Mega-Fusion?

Was bedeutet der Zusammenschluss für München und den hiesigen angespannten Wohnungsmarkt? Glaubt man der Ankündigung, wollen die Konzerne angesichts hoher Mieten und mangelnden Wohnraums deutschlandweit auf neue Wege setzen.

So einigen sie sich bereits mit dem Berliner Senat auf den Verkauf von rund 20.000 Wohneinheiten an das Land. Zudem wollen sie in den nächsten drei Jahren die jährlichen Mietsteigerungen auf höchstens ein Prozent im Jahr begrenzen. In Berlin haben sowohl Vonovia als auch Deutsche Wohnen ein großes Portfolio.

Vonovia und Deutsche Wohnen in München nicht so stark vertreten

In München sind beide Konzerne bislang noch nicht so massiv im Markt wie etwa in Berlin oder im Rhein/Main-Gebiet - beide haben aber den hiesigen Markt ins Visier genommen. Deutsche Wohnen etwa hat dafür 2020 den Münchner Immobilienprojektentwickler Isaria für 600 Millionen Euro gekauft.

"Mit dem Kauf wollen wir unser Neubaugeschäft deutlich ausweiten und auch unseren strategischen Fokus in Richtung Süddeutschland ausbauen", sagte Vorstandschef Michael Zahn damals dem "Handelsblatt".

Neubauprojekte im Wert von Rund einer Milliarde Euro erhoffte sich Deutsche Wohnen damals in München. Derzeit baut das Unternehmen etwa am OIympiapark und realisiert in Freiham 263 Wohneinheiten sowie gut 15.000 Quadratmeter Gewerbefläche.

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Und auch Vonovia ist in München schon vertreten. Bis 2024 etwa entstehen in Obersendling die "Gmunder Höfe", in denen der Konzern 322 Wohnungen gekauft hat.

Finanzstarker Wohnungsbaukonzern auf Münchner Immobilienmarkt

"Wir halten immer Ausschau nach interessanten Möglichkeiten, um unseren Bestand in der bayerischen Landeshauptstadt zu erweitern. Mit dem Projekt Gmunder Höfe können wir an unserem wichtigsten Standort in Bayern weiter wachsen", kommentierte Frederic Neumann, Vonovia-Geschäftsführer in Süddeutschland, den Deal.

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Wenn Vonovia und Deutsche Wohnen die Fusion perfekt machen, wird auf dem Münchner Wohnungsmarkt also wohl ein durchaus finanzstarker Wohnungsbaukonzern mitspielen wollen. Für die Mieter, die bereits in Vonovia-Wohnungen wohnen, wird sich vorerst aber wohl nichts ändern.

Der Deutsche Mieterbund Bayern äußerte sich dennoch besorgt. "Ein Riesen-Wohnungskonzern wird keine Verbesserungen für Mieterinnen und Mieter bringen", wird Geschäftsführerin Monika Schmid-Balzert vom "Bayerischen Rundfunk" zitiert.

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11 Kommentare
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  • Max Merkel am 26.05.2021 06:57 Uhr / Bewertung:

    Was bedeutet das für die Münchner Mieter? Ganz einfach, weitere Mieterhöhungen, sonst gar nix.

  • KRM am 26.05.2021 08:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Max Merkel

    Nicht nur die Mieten werden steigen, sondern auch die dubiosen Nebenkosten ...... Für den Mieter ist die Gesamtmiete letztendlich entscheidend, ob er sich die Wohnung (weiter) leisten kann.

    Die SPD - egal ob Berlin oder München - verkauft bundesweit wieder die Mieter und bandelt mit dem Blackrock-Konzern Vonovia .........

    Mit Stadtratsvorlage 14-20 / V 17504 vom 13.02.2020 der SPD-Sozialreferentin Dorothee Schiwy wurden Vonovia zig Millionen für alte Wohnungen nachgeworfen, um durch ein "Belegrechtsprogramm Soziales Vermieten leicht gemacht“ zu erhalten.

    Beispiel unter SOWON der Stadt München:
    2-Zimmer-Wohnung in Laim, 49 qm, Baujahr 1951, 2. OG ohne Aufzug, Dusche, nicht barrierefrei, ohne Balkon:
    Euro 692,62 kalt = Euro 14,14 !

  • Mobilist am 26.05.2021 18:23 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von KRM

    Ist wie mit den Agrarsubventionen. Wer hat, dem wird gegeben.

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