Geothermie-Anlage: Unter der Wiesn wird derzeit gebohrt
München - Oben auf der Theresienwiese wird gerade wild gehämmert für den Wiesnstart in zwei Wochen. Dass sich genau unten drunter, in 2.200 Meter Tiefe, seit ein paar Tagen ein Bohrer schräg durchs Gestein frisst, bekommt man oben nicht mit.
Es ist das fünfte von insgesamt sechs Mega-Bohrlöchern, die die Stadtwerke (SWM) für die Geothermie-Anlage, die hinterm Heizkraftwerk Süd an der Schäftlarnstraße entsteht, in die Erde treiben, um das heiße Thermalwasser aus der Tiefe unter München bald für die Wärmeversorgung der Stadt nutzen zu können. Ein Baustein für das Ziel, bis 2040 den gesamten Münchner Bedarf an Fernwärme CO²-neutral zu decken.

Heizung und Warmwasser für mehr als 80.000 Münchner
"Das Wasser ist wärmer, als wir dachten, die Fördermenge wird auch größer sein, das macht uns sehr glücklich", erklärte am Donnerstag der Geologe und SWM-Projektleiter Michael Meinecke einem Besuchergrüppchen aus SPD, Green City und Umweltaktivisten. Man werde also mehr als die geplanten 80.000 Münchner mit Heizung und Warmwasser versorgen können. Mitte September soll das Bohrloch fertig sein, dann folgt bis April 2020 Loch Nummer sechs, das schräg bis unter Giesing führen wird.

Ab Januar 2021 soll es losgehen mit der Öko-Energiegewinnung. Das 100 Grad heiße Wasser wird an die Oberfläche gepumpt, über Wärmetauscher wird ihm die Energie entzogen, dann fließt es abgekühlt zurück in die Tiefe.
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