Genug ist genug: München 72-Betreiber kritisiert Aiwanger und Dehoga
München - "Hubsi, wir sind Hendlverkäufer, keine Wohnungsverkäufer." Es sind markige Worte, die Thomas Zufall wählt.
In seinem neuesten Facebook-Posting wendet sich der Wirt der Bar "München 72" an Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und den Gaststättenverband Dehoga Bayern – und übt dabei scharfe Kritik!
Wirt: Neues Formular "einfach nur absurd"
Seit vergangenem Montag darf Zufall seine Gäste auch wieder im Innenbereich seiner Bar empfangen. Mit den neuen Lockerungen kommen allerdings auch weitere Maßnahmen hinzu. Auslöser für die Wutrede ist das neue Formular, welches Gäste beim Besuch des Lokals ausfüllen müssen und am Dienstag von der Dehoga verschickt wurde. Der Wirt findet das neue Registrierungsformular "einfach nur absurd". Um seinen Standpunkt zu unterstreichen, veröffentlichte er auch Bilder des zweiseitigen Papiers.
Es scheint, als hätte der Wirt nun genug, denn wie er betont, habe er bis jetzt keine Probleme mit den Corona-Regeln für den Gastro-Bereich gehabt. "Ich habe bisher alles mitgetragen, alle Maßnahmen, alle Verordnungen, habe das Hygienekonzept der Dehoga trotz Bedenken mitgetragen, ich halte die Eindämmung von Corona für sehr wichtig. Aber meine Existenz und die meiner Mitarbeiter auch", schreibt er im Facebook-Beitrag.
Barbetreiber mit Appell an Aiwanger
Zufall befürchtet, dass die Politik die Gastronomie durch die strengen Maßnahmen "vollends gegen die Wand fahren" könnte. Er zieht einen Vergleich zum Gärtnerplatz, wo sich derzeit vor allem am Wochenende besonders viele Menschen tummeln. Weil hier in der Vergangenheit auch immer wieder nicht der Abstand eingehalten und weitere Regelungen missachtet wurden, musste die Polizei immer wieder einschreiten.
"Wer einmal an einem Freitag Abend auf dem Gärtnerplatz in München war, weiß wie absurd Abstandregelungen, Haushaltsregelungen, Registrierungen, Hygienekonzepte, Desinfizierverordnungen sind (Wird das Dixiklo für 600 Personen am Abend mal desinfiziert von der Stadt?)"
Der Wirt vom "München 72" schließt mit einer klaren Botschaft an Aiwanger: "Genug ist genug, hört auf mit weiterer Drangsalierungen, es ist im Moment schon schwer genug!"
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