Gefahr auf "Radwegen in Mittellage": Wo Radler zwischen Autos fahren

Radwege zwischen Fahrspuren werden noch immer gebaut - obwohl das unsicher ist.
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Radfahren in der Stadt - nicht immer ein ungefährliches Unterfangen. (Symbolbild)
Radfahren in der Stadt - nicht immer ein ungefährliches Unterfangen. (Symbolbild) © Frank Leonhardt/dpa

München - Würden Sie Ihr Kind auf einer Straße radeln lassen, wo rechts und links Lastwagen, Autos, Busse fahren? Diese Frage stellt Katharina Horn, eine Sprecherin des Radentscheids. Das ist das Bürgerbegehren, das sichere Radwege in München gefordert, und zu dessen Umsetzung sich der Stadtrat verpflichtet hat.

Trotzdem werden weiter "Radwege in Mittellage" geschaffen. Das heißt: Zwischen zwei Autospuren lässt die Stadt noch immer Radwege auf die Straße malen. Autos müssen diesen kreuzen, wenn sie die Spur wechseln. In der Fahrradszene werden diese Radstreifen deshalb "Angstweichen" genannt, sagt Radlaktivistin Horn. "Oft ist unklar, wann Autos rüberfahren dürfen."

Kinder und Ältere fühlen sich auf den Radwegen nicht sicher

Horn hält die Streifen deshalb für gefährlich. Außerdem verhindern sie, dass mehr Menschen aufs Rad umsteigen. Denn besonders Kinder und Ältere fühlen sich dort nicht sicher, meint Horn. Trotzdem ist es noch nicht lange her, dass zum Beispiel in der Seidlstraße bei der Paul-Heyse-Unterführung ein solcher Radweg entstanden ist. Auch in der Kapuzinerstraße und in der Luisenstraße radelt man zwischen den Fahrzeugen.

Katharina Horn ärgert das. Aber auch Gudrun Lux von den Grünen und Andreas Schuster von der SPD, die beiden Radlexperten in ihren Fraktionen, sind nicht zufrieden. "Ich halte es auch für falsch, dass solche Radwege noch gebaut werden", sagt Lux.

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Die meisten dieser Radwege gehen aus Beschlüssen aus der vorherigen Legislatur hervor, erklärt sie. Denn Pläne für neue Radwege umzusetzen, dauere sehr lange. Auch Andreas Schuster kann den Ärger der Radaktivisten nachvollziehen. Laut der Verwaltung ist es auf den Radwegen bis jetzt zwar zu keinem Unfall gekommen, sagt Schuster. Allerdings höre auch er immer wieder von Menschen, dass sie sich dort nicht wohlfühlen.

Umbauen will Schuster die Radwege trotzdem erst einmal nicht. Er hält es für wichtiger, zuerst die Lücken im Radwegenetz zu schließen. Bei den ehemaligen Pop-up-Radwegen hat der Stadtrat jedoch den Umbau beschlossen.

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31 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • 1Muenchner am 26.08.2021 08:23 Uhr / Bewertung:

    Grüne haben nur Angst. Vor Schotterradwegen, Mittelradwegen, Autos die fahren und stehen, Feinstaub, CO2, Klima und, und, und...

    Wie wäre es mit Selbstvertrauen, Können und Aufmerksamkeit im Straßenverkehr?

    P.S.: Kinder bis 8 haben gar nichts auf Radwegen zu suchen. Und in der Stadt würde ich Kinder bis 12 im Eigeninteresse immer begleiten (lassen) und nicht alleine fahren lassen.

  • tutwaszursache am 26.08.2021 14:12 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von 1Muenchner

    Zu Ihrem PS sei Ihnen angeraten, gelegentlich einen Blick in die Straßenverkehrsordnung zu werfen, das kann helfen, Falschaussagen zu vermeiden.

    Zitat aus StVO §2, Absatz 5: "Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr müssen, Kinder bis zum vollendeten zehnten Lebensjahr dürfen mit Fahrrädern Gehwege benutzen. Ist ein baulich von der Fahrbahn getrennter Radweg vorhanden, so dürfen abweichend von Satz 1 Kinder bis zum vollendeten achten Lebensjahr auch diesen Radweg benutzen." Es haben also Kinder - egal welchen Alters - sehr wohl etwas auf Radwegen zu suchen. Dazu wird spätestens in der 4. Klasse doch auch die Radverkehrsprüfung gemacht, wieso man danach Kinder noch immer ständig begleiten sollte, ist mir nicht klar. Zu meiner Schulzeit bin ich ab der 2. Klasse mit dem Fahrrad zur Schule gefahren.

  • 1Muenchner am 26.08.2021 23:15 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von tutwaszursache

    der aufgepinselte Radweg ist nicht baulich getrennt.

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