Fußgänger stirbt nach Streit mit Radler: Prozess in München

Der zweite Tag: Augenzeugen berichten, wie sie den tödlichen Stoß erlebt haben.
John Schneider |
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Augenzeuge Maximilian F.
jot Augenzeuge Maximilian F.

München - Jetzt sprechen die Augenzeugen: Zwei Menschen, die am 19. Mai 2016 in der St.-Bonifatius-Straße beobachtet haben, wie ein Radler einen Passanten geschubst hatte (AZ berichtete), waren am Dienstag vor Gericht geladen.

Der Architekt Ralf H. (51) muss sich wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten, weil er einen Rentner im Streit umgestoßen hatte. Der 78-Jährige erlitt eine Hirnblutung und verstarb drei Wochen später im Krankenhaus.

Maximilan F. (60) erinnert sich vor Gericht, dass er gesehen hat, wie sich die beiden auf dem Gehweg in die Quere gekommen sind. Es habe eine leichte Berührung zwischen Radler und Fußgänger gegeben. Der Rentner (78) habe dem Angeklagten Ralf H. (51) daraufhin einen kleinen Schubs gegeben. Maximilian F. dachte in diesem Moment, dass der Streit damit sein Bewenden gehabt habe. Ein Irrtum.

Mit Motorrad gegen Wohnmobil: 73-Jähriger totEs sei dann alles "fürchterlich schnell" gegangen. Der Radler sei sehr erregt gewesen, habe sein Fahrrad abgestellt und dann den 78-Jährigen mit beiden Händen von vorne einen heftigen Schubs gegeben. Der Angeklagte habe dabei "mit Kraft" gestoßen. Der Rentner sei "wie ein Brettl" nach hinten umgefallen. "Ich war schockiert", sagt der Zeuge. Das habe er Ralf H. auch gesagt: "Wie kommen Sie dazu, einen alten Mann so zu schubsen?"

Dass der Fußgänger den Radler im Streit um den Hals gegriffen haben, so wie es der Angeklagte berichtet, kann der Zeuge nicht bestätigen. Auch ein zweiter Zeuge erinnert sich anders als Ralf H. an den Vorfall: Er hat gesehen, dass der Radler den Rentner am Kragen packte und umstieß. Der Architekt hatte nur einen Schubser gegen den Oberarm gestanden.

Der Prozess wird fortgesetzt.

Lesen Sie auch: Bizarrer Prozess - Räuber und Opfer zugleich?

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