Frau würgt Helfer - 60 Polizisten im Einsatz

15 Frauen aus Nigeria stürzen sich auf einen Mitarbeiter der Inneren Mission (49), fordern „living homes“. 60 Polizisten im Einsatz.
Nina Job |
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Der Eingang zur Bayernkaserne in der Heidemannstraße. Hier befindet sich auch das Haus 12 der Inneren Mission, in dem George B. (49) angegriffen wurde.
imago Der Eingang zur Bayernkaserne in der Heidemannstraße. Hier befindet sich auch das Haus 12 der Inneren Mission, in dem George B. (49) angegriffen wurde.

München - Im Haus 12 auf dem Gelände der Bayernkaserne ist ein Mitarbeiter der Inneren Mission am Dienstag massiv angegriffen worden. George B. (49), der die Bewirtschaftung des Hauses koordiniert, wurde geschlagen und mit seinem eigenen Schal gewürgt. „Ich hatte Angst“, sagte das Opfer am Mittwoch zu Journalisten. „Die Stimmung „kochte lichterloh“.

 

Vor der Tür war Tumult zu hören

 

Erst die Polizei konnte die aggressiven Bewohnerinnen stoppen. Das Haus 12 ist keine Erstaufnahmeeinrichtung der Regierung von Oberbayern, sondern eine Gemeinschaftsunterkunft unter der Obhut der Stadt München. Derzeit sind hier 140 Geflüchtete untergebracht, die meisten stammen aus Afghanistan, Syrien, Nigeria und Eritrea. Sie wohnen in 4, 6- und 8-Bett-Zimmern – „eine Standard-Unterbringung“, sagt Günther Bauer, Geschäftsführer der Inneren Mission, die seit rund zwei Monaten für das Haus zuständig ist.

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Am Dienstag, um die Mittagszeit hatte der zuständige Leiter vor Ort, George B., im Haus eine Besprechung. Bereits währenddessen hörte er draußen Tumult. Bewohner versammelten sich vor der Tür, schlugen und traten gegen die Tür. Als George B. den Raum verlassen wollte, stürmten etwa 20 erboste Frauen, die aus Nigeria stammen, auf ihn zu. Sie beschwerten sich über die schlechten Wohn- und Lebensbedingungen in der Gemeinschaftsunterkunft.

Der 49-Jährige wollte ihnen einen Termin für kommende Woche anbieten. Doch damit wollten sich die Bewohnerinnen nicht zufriedengeben. Die Situation eskalierte. George B.: „Die Frauen waren völlig außer Rand und Band.“

 

60 Polizisten rückten an

 

Der Helfer wurde eingekesselt und massiv bedrängt, Stühle sollen geflogen sein. Einige Mütter sollen gedroht haben, ihre Babys, die sie in Tüchern am Körper trugen, auf den Boden fallenzulassen, wenn sie keine Wohnungen („living homes“) bekämen.

George B. wurde ins Gesicht geschlagen und mindestens eine Frau zog ihm den Schal, den er um den Hals trug, „von vorne oder von hinten zu“, so das Opfer. George B. wehrte sich nicht – um das Wohl der Babys nicht zu gefährden.

Der hauseigene Sicherheitsdienst war machtlos, er alarmierte die Polizei.

Etwa 60 Beamte – darunter das Unterstützungskommando (USK) – rückten an. Sie konnten die Situation schließlich beruhigen und vier Angreiferinnen (21 bis 30 Jahre alt) festnehmen. Der Einsatz dauerte bis in die Nacht. Die beiden Anführerinnen wurden noch am selben Abend in andere Unterkünfte verlegt.

„Es ist eine komplett neue Dimension, dass unsere Mitarbeiter tätlich angegriffen werden. Über die Folgen sind wir uns noch nicht klar“, sagte Günther Bauer gestern. Er und seine Mitarbeiter vermuten, dass den Flüchtlingen falsche Versprechungen gemacht wurden. „Dieses Phänomen haben wir auch in anderen Unterkünften, dass sich irgendwelche Gerüchte verbreiten“, sagt Andrea Betz. Dagegen helfe nur, die Bewohner immer wieder genau zu informieren.

Vier Angreiferinnen wurden wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt, dazu kommen noch Anzeigen wegen Kindeswohlgefährdung. Günther Bauer: „Die Kinder werden diesen Frauen wahrscheinlich weggenommen. Da wird man kaum anders verfahren können. Not legitimiert keine Gewalt. Nicht in München, nicht in Köln, nicht in Syrien noch sonst irgendwo.“

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