Frankfurt will die Automesse IAA zurück – eisiger Gegenwind aus München
München - Gerade erst ist Boris Rhein zum Nachfolger seines CDU-Parteifreundes Volker Bouffier gewählt worden, der fast zwölf Jahre hessischer Ministerpräsident war: Jetzt will der 50-Jährige gleich mal die Auto-Messe IAA nach Frankfurt zurückholen - und das Event München wegnehmen.
Hessens neuer Ministerpräsident Rhein will die IAA zurück
Rheins Vorschlagt stößt in der bayerischen Landeshauptstadt auf wenig Gegenliebe - oder besser eisigen Gegenwind. Nicht zuletzt, weil sich Rhein einen verbalen Seitenhieb nicht verkneifen konnte.
"Ich glaube nicht, dass irgendjemand gemerkt hat, dass die IAA da stattfindet. Wenn in Frankfurt die IAA war, hat die Welt über die IAA gesprochen", wird Hessens neuer Landesvater in der "Bild"-Zeitung zitiert.
Für die IAA war 2019 Schluss in Frankfurt
Zur Erinnerung: 2019 ging die Messe nach 70 Jahren letztmals als Internationale Automobil-Ausstellung in der hessischen Metropole über die Bühne und wanderte dann nach immer lauter werdenden Protesten von Anhängern einer klimaschonenden Verkehrswende nach München ab. Auch Stuttgart und Berlin hatten sich damals um die Ausrichtung beworben.
"Wir werden uns Gedanken machen, wie wir die IAA wieder nach Frankfurt zurückholen", sagte Rhein, er sieht in der Veranstaltung einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für Frankfurt und die Messe.
Markus Söder: "Wir werden alles dafür tun, dass die IAA bleibt"
Die Konter aus Bayern ließen nicht auf sich warten. "Frankfurt hat seine Chance gehabt. In München läuft die IAA einfach besser, denn Bayern ist Automobilland. Wir werden alles dafür tun, dass die IAA bleibt", erklärte Ministerpräsident Markus Söder der "Bild"-Zeitung.

Und Münchens OB Dieter Reiter (SPD) betonte: "Bei aller Liebe zu Frankfurt: Die nächste IAA findet in München statt, mit Option für eine dritte Auflage 2025."
Clemens Baumgärtner: "Die IAA bleibt hier - basta"
Die Messe und der Verband der Automobilindustrie (VdA) hätten gerade erst das überzeugendes Konzept Münchens mit seinen Open Spaces gelobt. Und Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) erklärte in bestem Oliver-Kahn-Sprech: "Die IAA bleibt hier - basta!"
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