Fotograf angegangen: Landtag prüft Vorfall bei AfD-Wahlparty in München

Eine Gruppe von AfD-Mitarbeitern soll einen Fotografen verfolgt und versucht haben, an seinen Namen und seine Adresse zu kommen.
AZ/dpa |
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Andreas Winhart (l), Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD, Spitzenkandidat Martin Böhm und Katrin Ebner-Steiner (r, verdeckt) feiern bei der Wahlparty der AfD nach der Wahl zum 19. Bayerischen Landtag die erste Prognose.
Andreas Winhart (l), Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD, Spitzenkandidat Martin Böhm und Katrin Ebner-Steiner (r, verdeckt) feiern bei der Wahlparty der AfD nach der Wahl zum 19. Bayerischen Landtag die erste Prognose. © Uwe Lein/dpa

München - Der Bayerische Landtag prüft einen Vorfall zwischen einem Fotografen und AfD-Anhängern bei der Wahlparty der Fraktion. Der Journalist hatte dem Landtag nach der Veranstaltung berichtet, dass er von einer Gruppe feiernder AfD-Anhänger bedrängt worden sei, von ihnen gemachte Bilder zu löschen.

AfD-Mitarbeiter fühlen sich von Fotografen in Persönlichkeitsrechten beeinträchtigt

Später habe ihn die fünf- bis sechsköpfige Gruppe verfolgt und versucht, an seinen Namen und seine Adresse zu kommen. "Die Situation war mir gegenüber verbal sehr aggressiv und allein durch die Übermacht der Gruppe bedrohlich", steht im Schreiben des Journalisten, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Der Fotograf war für eine Bildagentur im Einsatz.

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Die AfD-Fraktion erklärte auf dpa-Anfrage: "Bei der Wahlparty der AfD am vergangenen Sonntag haben sich Mitarbeiter von einem Fotografen in ihren Persönlichkeitsrechten beeinträchtigt gefühlt, wonach sie um Löschung der Porträtfotos gebeten haben."

Landtag bittet AfD-Fraktion um Stellungnahme 

Nach der Weigerung des Fotografen sei es zu einem "kurzen verbalen Disput" gekommen, den der Parlamentarische Geschäftsführer Andreas Winhart schlichtend habe beenden können. Auch der Fotograf schrieb, dass die Gruppe durch das Eingreifen einer weiteren Person aufgehört habe, ihn zu bedrängen.

Der Landtag erklärte, keine Angaben zum eigentlichen Geschehen machen zu können, da man in der Situation nicht hinzugerufen worden sei. Die Fraktion werde aber mit dem Verhalten der Gäste konfrontiert und um Stellungnahme gebeten.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) erklärte: "Pressefreiheit ist entscheidend für unsere Demokratie, daher sind jegliche Einschränkungen oder Behinderungen gerade in einem Parlament nicht hinnehmbar. Gäste, die in den Bayerischen Landtag kommen, müssen das zu jeder Zeit beachten."

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10 Kommentare
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  • SagI am 10.10.2023 21:52 Uhr / Bewertung:

    Auch die AfD hat das Recht auf einer internen Wahlpartie Fotografen einzuladen, zulassen oder vor die Tür zu setzen, bei letzteren gab es wohl einen Grund.

  • Der wahre tscharlie am 11.10.2023 13:36 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von SagI

    Zum besseren Textverständnis für dich....der Fotograf wurde von einer fünf- bis sechsköpfigen Gruppe VERFOLGT.
    Wer also Fotografen einläd, muß damit rechnen, dass Fotos gemacht werden.
    Aber anscheinend gibt es Leute, die das "Licht der Öffentlichkeit" scheuen.

  • KUMMUC am 10.10.2023 20:31 Uhr / Bewertung:

    Nun das Recht am eigenen Bild gilt auch für Mitglieder der AfD, auch wenn es manch Journalist nicht gefällt.

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