Football-Fanfest in München: Pompons, Jubel und Sir Purr
München – Keine Frage: Sir Purr ist eine Schmusekatze, beziehungsweise ein Schmusepanther. Der Sir mit den knallblauen Augen kommt nur langsam vorwärts. Dauernd wird er geknuddelt. Fotos mit ihm sind heiß begehrt.
Sir Purr: Der beliebte Schmusepanther in München
Die Begeisterung war groß, als er am Freitag im Augustiner Stammhaus auftauchte. Das flauschige Maskottchen der Carolina Panthers – extra für München ausstaffiert mit einer (Stoff-)Lederhose – brachte den Zeitplan durcheinander. Doch das ist sein Team gewöhnt. "Wenn Purr erscheint, sind wir alle abgeschrieben", sagte Cheerleader Abby lachend und schüttelte ihre blauen Glitzer-Pompons.
Blau, die Farbe der Carolina Panthers, sah man in Massen. Schließlich ist das Augustiner Stammhaus von Wirt Thomas Vollmer ja auch die Fan-Base des US-Football-Teams, das am Sonntag in der Allianz Arena gegen die New York Giants spielt.
NFL-Spiel in München: Hoch die Krüge für die Panthers und Giants
Beide Mannschaften veranstalten seit vergangenen Donnerstag mit Teamlegenden und Musik diverse Fan-Treffen, die geradezu überrannt werden. Die Panthers laden sogar noch zum gemeinsamen Feiern auf dem Wittelsbacherplatz ein.

Angezapft hat im Augustiner Stammhaus kein Geringerer als Team-Boss David Tepper, der die Carolina Panthers 2018 für, wie es heißt, knapp 2,3 Milliarden US-Dollar gekauft hat. Nach unzähligen Schlägen floss das Bier. Hoch die Krüge!
Davon gab es 1.000 mit Panthers-Logo. Wer einen ergatterte, musste nur den herkömmlichen Maßpreis bezahlen und durfte den Krug dann behalten. Fraglos ein begehrtes Sammlerobjekt – wie die Autogramme, die Ex-Spieler wie Julius Peppers oder Thomas Davis fleißig schrieben. Vor dem Wirtshaus kam's immer wieder zu Warteschlangen.
Football-Euphorie im Herzen Münchens
Die New York Giants hatten ihr erstes Fest schon Donnerstagabend im Hofbräuhaus, wo es wahrlich heiß herging. Bei gefühlten Sauna-Temperaturen wurde fröhlich dicht gedrängt in der Schwemme gefeiert. Mit drei Schlägen zapfte der deutsche Ex-Giant Markus Kuhn an. Seine Karriere hatte er begonnen, als Football in Deutschland noch unter dem Radar lief.

"Mittlerweile ist Football die zweitbeliebteste TV-Sportart hinter Fußball", sagte Kuhn der AZ. Dann posierte er mit Ex-Kollegen wie Victor Cruz weiter für Fotos und schrieb Autogramme: auf T-Shirts, Football-Helme oder Oberarme. Genau wie im Augustiner war der Andrang groß, die Euphorie noch größer.
Wie 2022 beim letzten (und ersten) NFL-Spiel in München, so sind auch dieses Jahr wieder nicht nur die Fans der spielenden Mannschaften angereist, sondern von so gut wie allen Teams der National Football League. Im Pschorr am Viktualienmarkt treffen sich zum Beispiel die Fans der Kansas City Chiefs, im Weissen Bräuhaus die der Indianapolis Colts.
"Wir lieben Football, deshalb sind wir angereist. Ist doch klar", sagte ein Seattle Seahawks-Fan in der Münchner Fußgängerzone – und sprach damit das aus, was wohl alle fühlen: "Football, das ist Familie!" Ein Satz, der ziemlich häufig fällt.