Förderpreis Lichtblicke: Diese Projekte werden ausgezeichnet
München - Einmal im Jahr vergibt der Münchner Verein Lichterkette gemeinsam mit der Stadt und dem Ausländerbeirat den Förderpreis „Lichtblicke“. Ausgezeichnet werden damit Initiativen, die sich für das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen einsetzen. Der Verein Lichterkette wählt dabei vor allem Menschen, Vereine und Projekte aus, die in der Öffentlichkeit bislang noch eher wenig Aufmerksamkeit bekommen haben. Heute steht nun die nächste Preisverleihung an.
In der Kategorie Einzelperson wird Annett Oertel gewürdigt. Die gelernte Hebamme hat sich vergangenen September spontan auf den Weg nach Ungarn gemacht, um den schwangeren Frauen in den Flüchtlingscamps an der Grenze beizustehen. Von diesen tief bewegt, hat Oertel in München zusammen mit anderen Helfern den Verein „Hilfe für Kinder auf der Flucht“ gegründet und in einer Flüchtlingsunterkunft zudem eine Hebammen-Sprechstunde eingerichtet.
In der Kategorie Projekte darf sich eine Aktion namens „Khetni“ über einen Preis freuen. Bei diesem Kooperationsprojekt zwischen der Diakonie Hasenbergl und der gemeinnützigen Madhouse GmbH werden Angehörige der Sinti und Roma zu Mediatoren ausgebildet. Diese sollen dazu beitragen, dass Kinder aus dieser Volksgruppe länger an den Schulen gehalten werden können.
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Nach wie vor ist es nämlich so, dass in Sinti-und-Roma-Familien kein großer Wert auf Schulbildung gelegt wird. Viele Kinder aus diesem Kulturkreis gehen auf eine Förderschule oder beenden ihre schulische Laufbahn ohne Abschluss. Die Mediatoren sollen dafür sorgen, dass in den Familien Vorbehalte gegen Bildungsangebote abgebaut werden und die Kinder wieder gerne zur Schule gehen.
Als Einrichtung ausgezeichnet wird der Verein „Freundschaft zwischen Ausländern und Deutschen“. Seit über 30 Jahren organisiert dieser Verein interkulturelle Begegnungen und trägt so zu einem friedlichen Miteinander bei. Als Beispiel zu erwähnen wäre hier zum Beispiel das Zirkusprojekt „Trau dich“. Dabei können Kinder aus deutschen und ausländischen Familien gemeinsam Zirkuskunststücke einstudieren und dabei spielerisch Vorurteile überwinden.
Den Schulsonderpreis erhält dieses Jahr das Heinrich-Heine-Gymnasium in Neuperlach. So bunt wie das Viertel ist auch die Schulgemeinschaft. Die Schulleitung hat allerdings einen Weg gefunden, dass alle Schüler die kulturelle Vielfalt als Gewinn betrachten.
Gelungen ist das unter anderem durch verschiedene Tanz-Projekte. „Die Beschäftigung mit Tanz und den unterschiedlichsten Tanztraditionen hilft im Migrationsprozess und schlägt Brücken zwischen den Kulturen“, urteilt die Lichterkette-Jury.
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