Flughafen München plant Milliarden-Sanierung

Um das Mega-Projekt gibt es Zoff: Die Grünen im Bayerischen Landtag fordern Aufklärung, denn genaue Details sind noch nicht bekannt.
Leonie Fuchs |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Münchner Flughafen. (Archivbild)
Der Münchner Flughafen. (Archivbild) © imago images/Andreas Haas

München - Das Terminal 1, das "München Airport Center", Zentralgebäude sowie Parkhäuser am Münchner Flughafen "Franz Josef Strauß" sollen bis 2030 saniert werden. Kostenpunkt: rund 4,2 Milliarden Euro. Dies bestätigt ein Sprecher auf AZ-Anfrage.

Der nach Frankfurt zweitgrößte Flughafen Deutschlands wurde 1992 im Erdinger Moos eröffnet – nun seien Neubauten im Bereich Carsharing und Mietwagen, Umbau und Instandhaltungen erforderlich, so der Sprecher. "Die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Flughafeninfrastruktur gehört zu den Kernaufgaben der FMG (Flughafen München GmbH) als Flughafenbetreiber" teilt der Flughafen weiter auf AZ-Anfrage mit. Dies seien folglich übliche Maßnahmen nach einem Betriebszeitraum von 30 Jahren.

Die bayerischen Grünen fordern Aufklärung zum Vorhaben

Doch die bayerischen Grünen fordern Aufklärung zum Vorhaben. Denn die Abgeordneten im Haushaltsausschuss des Landtages seien nicht über den Sanierungsbedarf informiert worden, obwohl der Freistaat mit 51 Prozent Mehrheitsgesellschafter ist, sagt der Freisinger Grünen-Abgeordnete Johannes Becher der AZ.
Er kündigt einen Berichts-Antrag seiner Fraktion an. Sprich: Der Flughafen soll sich gegenüber dem zuständigen Fachausschuss erklären. Dies werde vermutlich nach der Winterpause passieren. "Ich gehe davon aus, dass auch die anderen Fraktionen Informationsbedarf sehen", so Becher.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

"Dass früher oder später Sanierungsbedarf an Gebäuden vorliegt, ist klar, aber angesichts der Gesamtsumme von über vier Milliarden Euro bis 2030 ist schon zu erläutern, worin der Sanierungsbedarf genau besteht, wie ihm abgeholfen werden wird und wie das finanziert werden kann", so Becher. Eine genaue Liste des Flughafens über einzelne Maßnahmen, Kostenprognosen, Zeitplan oder eine Begründung zur Notwendigkeit der Pläne, liege bislang nicht vor. "Insofern sind viele Fragen offen."
Der Bericht im Ausschuss sei demnach dringend erforderlich. Auch die Freien Wähler hatten laut Medienberichten bereits die Frage gestellt, wie der Flughafen die Investitionen angesichts von 2,8 Milliarden Euro Schulden bezahlen wolle.

Die Summe "in Höhe von bis zu rund 4,2 Milliarden Euro" beziehe sich auf einen "groben, langfristigen Investitionsplan zu möglichen Projekten, die sich im Laufe der Zeit sicher verändern oder auch ad acta gelegt werden können", so der Flughafen-Sprecher weiter. Konkrete Maßnahmen seien noch nicht beschlossen, ebenso verrät er keine Details zu dem Vorhaben – "das sind Unternehmensinterna".

Rein vorsorglich befasse sich die Grobplanung auch mit gegebenenfalls notwendigen Maßnahmen für eine dritte Start- und Landebahn. Dieses Projekt wurde von der bayerischen Regierungskoalition bis zum Ende der Wahlperiode 2023 auf Eis gelegt.

Alle Vorhaben sollen "aus eigener Kraft" finanziert werden

Zur Finanzierung erklärt der Flughafen, dass mit der Aufnahme einzelner Investitionsmaßnahmen in die Planung, noch keine Entscheidung über deren Realisierung sowie über eine Freigabe der finanziellen Mittel verbunden sei. Bislang habe die FMG aber alle Modernisierungs-, Instandhaltungs- oder Unterhaltsmaßnahmen selbst getragen. Der Flughafen gehe davon aus, dass alle Vorhaben "aus eigener Kraft mit künftigen Gewinnen beziehungsweise am Kapitalmarkt finanziert werden können".

Bei Bedarf stünden jedoch Gesellschaft sowie Flughafen-Chef Jost Lammers dem Haushaltsausschuss wie bisher jederzeit für einen gesonderten Bericht und Informationen zur Verfügung, so der Flughafen-Sprecher zur AZ.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Candid am 21.12.2022 22:07 Uhr / Bewertung:

    Ich verstehe diese Kommentare nicht. Jeder sollte doch wissen, dass bei Betonbauten (egal für was) nach ca. 30 Jahren an größere Sanierungen zu denken und die damit verbundenen Kosten zu denken ist.

  • Allacher am 21.12.2022 16:45 Uhr / Bewertung:

    Wetten das wird das nächste Mrd.Grab, das der "dämliche" deutsche Michel dann bezahlen darf.

  • Analyst am 21.12.2022 20:15 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Allacher

    Der Reiseweltmeister wird’s retten.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.