"Finnerl's Gartenoase" in Bogenhausen: Schweinswürschtl unterm Ahorn
Bogenhausen - Sommerzeit ist Gartenzeit. Einen solchen haben in der Großstadt nur ein paar wenige Glückliche. Zum Glück gibt es auf die ganze Stadt verteilt jede Menge Schrebergartenanlagen. Für eine kleine grüne Auszeit muss man gar keine eigene Parzelle bewirtschaften, sondern setzt sich einfach in einen der vielen bunten Biergärten, die es in fast jeder Anlage gibt. In unserer Serie stellen wir Ihnen ein paar dieser Gaststätten vor.
"Finnerl's Gartenoase" in Bogenhausen
Einmal, als Konstantin Wecker da war, da standen sie an die Hundert Meter quer durch die Schrebergärten fürs Bier an. Der Liedermacher und Poet war zu einer Lesung dagewesen, seinen halben Münchner Fanclub im Schlepptau.
Aber das war 2019. Seither geht's in "Finnerl's Gartenoase" so lauschig zu, wie man das erwartet in einem Miniatur-Biergarten, der hinter einem weinumrankten Gartentürl mitten in einer Kleingartenanlage liegt. In diesem Fall, "Nord-Ost 17 Donau-Neuland e. V." am Schreberweg 31 mit rund 160 Gartenparzellen – umrahmt von der Grünanlage Denniger Anger in Bogenhausen und den Sportplätzen der Turnerschaft Jahn.
Wirtin statt Postbank-Beamtin
Finnerl's Gartenoase heißt so, weil Wirtin Josefine Kierek (66 und seit 40 Jahren AZ-Leserin) von ihren Freunden Finnerl genannt wird, und als vor 14 Jahren die damalige Pächterin Inge aus Altersgründen aufgehört hat, hat sich eben das Finnerl beworben. Die Bogenhauserin (gebürtig aus Niederbayern) war sowieso Stammgast hier und hat, wenn's recht voll war, einfach mitgekellnert. Und Wirtin werden, das schien ihr reizvoller als weiter Postbank-Beamtin zu sein.

Acht Tische mit an die 60 Plätzen stehen draußen vor der Holzhütte mit lüftlgemalerten Fensterläden – im Schatten unter einem riesigen alten Ahorn, an dem abends kleine Lichtlein anspringen. Dazu noch ein paar Biergartengarnituren für die Gäste mit Selbstbedienung. Und natürlich der runde, ziemlich riesige Stammtisch, den immer mittwochs eine illustre Damengruppe aus der Nachbarschaft bevölkert.
In "Finnerl's Gartenoase" gibt's bayerisches Essen
Hunde dürfen mit herein in den Garten, müssen aber an die Leine. Auch in der Hütte gibt es ein paar Sitzplätze, die nutze aber seit Corona keiner mehr, es ist ja auch draußen teilweise überdacht, da rutscht man zusammen, falls es mal regnet.
Was gibt's also zu essen und zu trinken? Zuvorderst: Bayerisches, ("oiso aa koane Pommes", sagt die Wirtin). Das Helle von Hacker-Pschorr kostet noch 3,90 Euro ("obwohl die Brauerei heuer scho dreimoi die Preise erhöht hod"), das Weißbier 4,10 Euro und die Radlermaß 7,40 Euro. Die Halbe Spezi ist für 3,70 und die Apfelschorle für 3,80 Euro zu haben.
Beim kulinarischen Angebot gibt's insofern Einschränkungen, als die Stadt Finnerl in der kleinen Küche nur erlaubt, Essen zu erwärmen aber nicht zu kochen. Dafür sind die Preise wirklich günstig und die Portionen groß.
Steckerfischgrillen, Törggelen und Wiesn-Warm-Up
Zwei Paar Schweinswürschtl mit Sauerkraut gibt's zum Beispiel für 6,40 Euro, ein ziemlich großes Trumm Leberkäs mit Kartoffelsalat und Spiegelei für 6,70 Euro, Wurstsalat für 6,20, Obazdn für 5,90 und ein Schmalzbrot für 3,60 Euro.

Dass es Weißwürscht nur zwei Mal im Jahr gibt (zum 1. Mai und zum Sommerfest mit Gottesdienst auf der Wiese nebenan im Juli), erklärt sich dadurch, dass Finnerl's Oase werktags erst um 15 Uhr öffnet, und wochenends mit 13 Uhr ist es auch zu spät für ein Weißwurstfrühstück. Aber auch sonst bietet Finnerl immer wieder Veranstaltungen. Steckerlfischgrillen, Törggelen – oder als Nächstes: ein Wiesn-Warm-Up.
Finnerl's Gartenoase, Kleingartenverein NO 17, Schreberweg 31 | Küchenöffungszeiten: Mo-Fr 15-21 Uhr, Sa/So 13-21 Uhr, Getränke täglich bis 22 Uhr | Bis Mitte November geöffnet
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