Feiermeile Ludwigstraße: Keine Sperrung am Wochenende - heftige Kritik von Gastro und Handel

Der Verein der Innenstadthändler Citypartner und der Dehoga üben scharfe Kritik an der beschlossenen Sperrung der Ludwigstraße am Wochenende. Derweil teilt die Stadt mit, dass frühestens in drei Wochen zum ersten Mal gesperrt werden wird.
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Die Ludwigstraße am Sonntagmorgen - oder auch: Die vermüllte Prachtmeile. Solche Bilder fürchtet der Dehoga nun vermehrt.
Die Ludwigstraße am Sonntagmorgen - oder auch: Die vermüllte Prachtmeile. Solche Bilder fürchtet der Dehoga nun vermehrt. © Daniel von Loeper

München - Die Ludwigstraße wird an Wochenenden zur autofreien Feiermeile, das hat der Münchner Stadtrat wie berichtet am Mittwoch beschlossen.

Der Verein der Innenstadthändler Citypartner und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga üben daran nun scharfe Kritik. "Die Unternehmen der Münchner Innenstadt sind sprachlos", heißt es in einer Mitteilung von Citypartner. Vor allem aufgrund der Ausbreitung der Delta-Variante.

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Es sei "anscheinend bereits heute angedacht, eine solche Sperrung der Ludwigstraße auch nach der Pandemie weiterzuführen", mutmaßt Citypartner weiter  in seiner Kritik. Doch dem ist nicht so.

Wolfgang Fischer von Citypartner.
Wolfgang Fischer von Citypartner. © AZ-Archiv

Zwar fielen in der Stadtrats-Debatte Sätze wie "dieser Antrag geht weiter als nur jetzt zur Pandemie. Der Antrag geht um die gesamte Situation und wie wir damit umgehen können", das bezog sich aber vor allem auf den schon seit längerem schwelenden Konflikt zwischen dem jungen Feiervolk und den Anwohnern und die Aufteilung des öffentlichen Raums.

Schottenhamel: "Das falsche Signal aus dem Rathaus"

Kritik an der Feiermeile kommt auch vom Dehoga-Kreisvorstand München. Dessen Vorsitzender Christian Schottenhamel, selbst Wirt in München, sagt: "Nach vielen Monaten geschlossener Gastronomie- und Hotelbetriebe mit funktionierenden Sicherheits- und Hygienekonzepten für Mitarbeiter und Gäste ist dies das falsche Signal aus dem Rathaus."

Man solle sich vielmehr um die Clubs und Bars kümmern, die seit März 2020 auf die Öffnung warteten. "Diese Unternehmen sind für die Feiernden seit März 2020 fast komplett geschlossen und nun werden freie, unkontrollierbare Bereiche einfach so geöffnet und der Schwarz-Gastronomie und weiteren Virus-Verbreitung Tür und Tor geöffnet. Dies alles ohne Gästeregistrierung, Kontrolle und Abstandsregeln. Wir fragen uns, warum wir permanent im Dialog mit Entscheidungsträgern sind und dann solche Beschlüsse innerhalb von wenigen Stunden durchgeboxt werden", so Schottenhamel.

Ludwigstraße wird frühestens in drei Wochen gesperrt

Die Stadt wiederum teilte am Donnerstag noch mit, dass die Ludwigstraße an den nächsten beiden Wochenenden nicht gesperrt werden wird.

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"Die Planungen hierfür erfordern einen gewissen Vorlauf. Zudem sollen die Erfahrungen mit den aktuellen Hotspot-Regelungen, etwa das Glasflaschenverbot auf der Türkenstraße, in die Überlegungen mit einbezogen werden", so ein Sprecher.

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48 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • 089 am 25.06.2021 15:12 Uhr / Bewertung:

    Den Antrag können Sie bei der Stadt München stellen: Marienplatz 8, 80331 München

  • Witwe Bolte am 25.06.2021 12:54 Uhr / Bewertung:

    Wie wärs denn, wenn mal zur Abwechslung Senioren/innen eine Partymeile fordern würden? Viele Kleinrentner können sich einen Gastrobesuch kaum leisten und würden deshalb gern outdoor gratis feiern, auch um der Einsamkeit zu entfliehen. Um 23 Uhr wären alle wieder daheim und dann könnten die Jungen weiterfeiern.
    So einen Dreck wie das Jungvolk würden die Senioren bestimmt nicht hinterlassen.
    Wo kann man einen Antrag stellen?

  • Truderinger1972 am 25.06.2021 10:51 Uhr / Bewertung:

    Jetzt forschen Sie mal nach, wer in denen von Ihnen aufgeführten Städten so lebt. Es sind auf jeden Fall immer weniger Einheimische darunter. Wer kann zieht raus aus den Großstädten. Nicht ohne Grund steigen im Umland von München viel stärker als in der Stadt München. Siehe SZ Bericht vor einigen Wochen.

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