FDP will höhere Entschädigung für Opferfamilien von Attentat

Im Streit über Entschädigungen für die Angehörigen der Opfer des Münchner Olympia-Attentats haben sich Abgeordnete der FDP für höhere Zahlungen ausgesprochen.
AZ/dpa |
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Ein Polizeibeamter im Trainingsanzug sichert den Block, in dem Terroristen Geiseln festhalten.
Ein Polizeibeamter im Trainingsanzug sichert den Block, in dem Terroristen Geiseln festhalten. © Horst Ossinger/dpa/Archivbild
Berlin

München - "Das Entschädigungsangebot reicht bei weitem noch nicht für eine einvernehmliche und würdige Regelung aus", sagte der FDP-Außenpolitiker Frank Müller-Rosentritt am Mittwoch der Zeitung "Welt".Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen einen Anschlag auf die Olympischen Sommerspiele in München verübt. Elf Mitglieder des israelischen Teams und ein Polizist starben.

Familien der Opfer sagen Teilnahme an Gedenkveranstaltung ab

Für den 50. Jahrestag des Attentats ist in München eine Gedenkfeier geplant. Am vergangenen Donnerstag war bekannt geworden, dass die Hinterbliebenen der israelischen Opfer die Veranstaltung boykottieren wollen - wegen eines seit langem schwelenden Streits um deutsche Entschädigungszahlungen an die Familien. Das jüngste Angebot des Bundes, des Freistaats Bayern und der Stadt München hatten die Hinterbliebenen abgelehnt. Laut Medienberichten stand eine Summe von zehn Millionen Euro im Raum, auf die Zahlungen aus den Jahren 1972 und 2002 in Höhe von rund viereinhalb Millionen Euro angerechnet werden sollten.

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Müller-Rosentritt sagte, es sei nicht akzeptabel, "dass wir mit Steuergeldern äußerst fragwürdige palästinensische Organisationen in Millionenhöhe unterstützen, aber die Angehörigen der Opfer des Olympia-Attentats seit Jahrzehnten um eine angemessene Entschädigung betteln müssen". Abgeordnete der Grünen regten eine Entschuldigung der Bundesregierung bei den Hinterbliebenen für Versäumnisse der Vergangenheit an. Sie halte den Gedenkakt für einen guten Zeitpunkt, sagte Marlene Schönberger, innerhalb der Grünen-Fraktion zuständig für jüdisches Leben.

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12 Kommentare
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  • Vera-Fe am 18.08.2022 13:56 Uhr / Bewertung:

    Nach 50 Jahren... die FDP hat sie doch nicht mehr alle, sie können ja aus ihren üppigen Parteigelderdepot entschädigen... aber erst wenn alle Opferfamilien des dreissigjährigen Krieges entschädigt sind!!!

  • Witwe Bolte am 18.08.2022 16:05 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Vera-Fe

    Und auch die Hinterbliebenen der tausendfachen Opfer der grauenvollen Hexenverfolgung bis ins 18.Jahrhundert hinein wurden auch noch nicht entschädigt. Lediglich die kathol. Kirche hat sich dafür entschuldigt.

  • Alex H. am 18.08.2022 12:08 Uhr / Bewertung:

    Entschädigung ist ja schön und gut, aber die müsste doch von den Attentätern kommen? Deutschland und die Welt war auf so ein Szenario damals einfach nicht vorbereitet. Danach wurde ja z.B. eine GSG9 gebildet. Unabhängig das es für ein Menschenleben keine angemessene Entschädigung gibt, wieviele Millionen sollen es denn noch sein? Andere Frage - haben die Angehörigen des Polizisten auch eine Entschädigung bekommen?
    Und wenn wir so mal anfangen, wieso zahlt der Betreiber des OEZ nicht auch gleich Entschädigung an die Opfer des Attentats von 2018? Entschädigung kann und muss es doch (nur) geben wenn etwas vorsätzlich/absichtlich gemacht wurde (z.B. Holocaust).
    So wie es hier passiert ist, müssten doch nahezu alle Länder der Welt an andere Entschädigung zahlen (wenn aufgerechnet wird was seit Anbeginn der Menschheit passiert und belegbar ist)?
    Auch wenn jetzt wieder einige nicht einverstanden sind, das spiegelt nur meine Meinung. Lasse mich aber gern eines besseren belehren.

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