FC Bayern II gegen TSV 1860: Friedliches Derby? 81 Mal greift Polizei am Sendlinger Tor ein

Die Polizei spricht nach der Partie FC Bayern II gegen den TSV 1860 von einem "friedlichen Derby" und "einem ganz normalen Fußballspiel". Dabei kommt es mitten in der U-Bahnstation Sendlinger Tor zu einem riesigen Tumult und in einem Biergarten zu einem Angriff auf Bayern-Fans.
von  AZ
Polizisten sichern vor dem Derby das Sendlinger Tor in der Münchner Innenstadt.
Polizisten sichern vor dem Derby das Sendlinger Tor in der Münchner Innenstadt. © pm

München - Derby in München: Das bedeutet freilich auch für die Polizei Höchstarbeit, ob es nun in der Bundesliga steigt oder in der Regionalliga Bayern.

So passiert auch beim Münchner Stadtderby am Sonntag zwischen dem FC Bayern II und dem TSV 1860. Die Polizei, mit mehr als 600 Beamten (und damit mehr als üblich) im Einsatz, sprach am Montag von einem "friedlichen Derby" und einem, Zitat, "ganz normalen Fußballeinsatz". Die Bilanz dagegen liest sich gravierend.

Tumulte am Sendlinger Tor

So kam es nach dem Spiel, das die kleinen Bayern 3:1 gewannen, zu gewaltigen Auseinandersetzungen und Tumulten inmitten der hochfrequentierten U-Bahnstation Sendlinger Tor. Im Bahnhof Sendlinger Tor sei es zu einem Aufeinandertreffen beider Fangruppen gekommen, heißt es im Polizeibericht dazu. "Diese konnten nur durch die anwesenden Einsatzkräfte mittels unmittelbaren Zwangs und Einsatzes des Schlagstockes zurückgedrängt werden".

Polizisten sichern vor dem Derby das Sendlinger Tor in der Münchner Innenstadt.
Polizisten sichern vor dem Derby das Sendlinger Tor in der Münchner Innenstadt. © pm
Hektisch: Das USK der Polizei stürmt ins Giesinger Bräu im Umfeld des Derbys FC Bayern II gegen den TSV 1860.
Hektisch: Das USK der Polizei stürmt ins Giesinger Bräu im Umfeld des Derbys FC Bayern II gegen den TSV 1860. © privat

Zwar berichteten auch Augenzeugen davon, dass die Polizei die Lage schnell im Griff gehabt habe. Doch laut Polizei kam besagter Schlagstock zwölf Mal zum Einsatz, 69 Mal hätten die Beamten unmittelbaren Zwang anwenden müssen. Ferner habe es insgesamt neun Festnahmen unter anderem wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte gegeben. Ein friedliches Derby also?

Nicht gerade friedlich ging es ebenso in Einzelfällen auch in Giesing zu. So kam es im Biergarten der Brauerei "Giesinger Bräu" nach dem Public Viewing zum Spiel laut Polizei zu einem Angriff von 1860-Fans auf sieben Bayern-Anhänger. Drei Bayern-Fans wurden dabei verletzt. Auch hier schritt das USK ein, nahm zwei Verdächtige fest.

Pyro-Technik von Fans des FC Bayern

Im Stadion selbst war Pyro-Technik von den Bayern-Fans gezündet worden, aus dem Block der Löwen-Anhänger flogen "Wurfgeschosse" wie Bierbecher in Richtung Bayern-Torwart Christian Früchtl. Für richtig Aufregung sorgte indes, dass Bayern-Ultras die Westkurve, eigentlich Heimat der Löwen-Ultras auf einer Fläche von rund 20 Quadratmetern mit roter und weißer Farbe beschmierten (hier der Bericht). Und zwar während des Spiels unter Planen. Die Polizei nahm dazu eine Anzeige wegen Sachbeschädigung auf.

Das Münchner Stadtderby - es hält die Polizei, vor allem die Beamten vor Ort, nach wie vor auf Trab.

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