Fast alle Stadtratsfraktionen fordern: Gegen Ungarn Flagge zeigen!

Die LGBTI-Community in Ungarn leidet unter der aktuell verschärften homo- und transphoben Gesetzgebung der Regierung. Beim EM-Spiel Deutschland gegen Ungarn möge München zeigen, dass man hier für eine bunte, vielfältige und tolerante Gesellschaft stehe, argumentieren die unterzeichnenden Fraktionen.
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Am 30. Januar leuchtete die Allianz Arena beim Bundesliga-Spiel des FC Bayern gegen die TSG 1899 Hoffenheim  als Zeichen für Toleranz und gegen Diskriminierung in den Regenbogenfarben. OB  Dieter Reiter soll sich dafür einsetzen, dass sie das auch bei der EM-Partie zwischen Deutschland und Ungarn tut.
Am 30. Januar leuchtete die Allianz Arena beim Bundesliga-Spiel des FC Bayern gegen die TSG 1899 Hoffenheim als Zeichen für Toleranz und gegen Diskriminierung in den Regenbogenfarben. OB Dieter Reiter soll sich dafür einsetzen, dass sie das auch bei der EM-Partie zwischen Deutschland und Ungarn tut. © imago images/Sven Simon

München - Das ungarische Parlament hat am 15. Juni mehrere Gesetze geändert, mit denen Informationen über Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit verboten werden, die für Kinder und Jugendliche zugänglich sein könnten. 

München soll sich zu Vielfalt, Toleranz und echter Gleichstellung bekennen

Fast alle Fraktionen im Münchner Stadtrat fordern jetzt in einem Dringlichkeitsantrag, dass sich die Landeshauptstadt zu "Vielfalt, Toleranz und echter Gleichstellung im Sport und in der ganzen Gesellschaft" bekennen möge.

Daher soll die Landeshauptstadt als Austragungsort des Partie der Fußball-Europameisterschaft zwischen Deutschland und Ungarn bereits am 23. Juni - also am Tag des Spiels - das Rathaus mit Regenbogenfahnen beflaggen, "um so ein klares Statement abzugeben".

EM in München: Leuchtet die Arena am 23. Juni in Regenbogenfarben?

Oberbürgermeister Dieter Reiter möge sich zudem gegenüber der Europäischen Fußball-Union (Uefa) dafür einsetzen, dass die Allianz Arena am Abend des Spiels in Regenbogenfarben leuchte.

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Zudem solle man an die Uefa, den Deutschen Fußball-Bund (DFB), den Bayerischen Fußballverband (BFV) sowie alle Fußballvereine und alle Fußballfans in München appellieren, "sich gerade aus Anlass der EURO2020 mit deren medialer Reichweite, nachdrücklich und sichtbar für Toleranz und Gleichstellung einzusetzen".

Stadtratsfraktionen kritisieren Ungarns Regierung scharf

"Flagge zeigen" ist die klare Forderung in dem Antrag, denn die LGBTI-Community in Ungarn habe unter der aktuell verschärften homo- und transphoben Gesetzgebung der Regierung zu leiden. Ungarn folge dem Vorbild der homo- und transphoben Gesetzgebung Russlands.

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Das verabschiedete Gesetz reihe sich ein in die seit Jahren betriebene systematische Einschränkung von Rechtstaatlichkeiten und Grundfreiheiten in Ungarn, heißt es in dem Antrag. Es verstoße gegen die EU-Grundrechtecharta, die UN- Kinderrechtskonvention, die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und widerspreche den Vorhaben der EU-Kommission im Rahmen der LSBTI-Gleichstellungsstrategie, heißt es in der Begründung weiter.

Unterzeichnet haben den Dringlichkeitsantrag – er soll als Tagesordnungspunkt 1 in der Vollversammlung am 23. Juni behandelt werden – die folgenden Stadtratsfraktionen: Die Grünen – Rosa Liste, SPD/Volt,  CSU, ÖDP Freie Wähler, FDP - Bayernpartei, Die Linke – Die Partei.

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23 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Oberlehrer am 21.06.2021 13:31 Uhr / Bewertung:

    Politik gehört zum Sport! Wie Wirtschaft auch. Siehe UEFA Kampagne "say NO to racism"

  • am 20.06.2021 22:11 Uhr / Bewertung:

    Politik hat im Sport nichts verloren und ist im Fußball den Spielern verboten. Es kann nicht angehen, dass Sportveranstaltungen für pol Statements missbraucht werden. Offensichtlich habe im Stadtrat so manche ihre gute Kinderstube vergessen. Einen Gast beleidigt man nicht!!

  • Ludwig aus Bayern am 18.06.2021 18:27 Uhr / Bewertung:

    Lasst den Fussball Fussball und die Politik Politik sein. Und ja, liebe Gratis-Gucker Politiker: Bitte auch laut und deutlich die Hymne mitsingen. TV, bitte Mikro draufhalten.

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