Familientreffen in der Olympiahalle: AZ-Stadtspaziergänger backstage bei "Night of the Proms"
München - Ich bin zu Gast bei den Night of the Proms in der Olympiahalle. Vor und hinter der Bühne und treffe gleich am Anfang den Geschäftsführer Dirk Hohmeyer mit Sohn Lukas zwischen Transportboxen und Kisten.
Night of the Proms – ein Phänomen
Was macht Night of the Proms so anders? Warum kommen die Zuschauer jedes Jahr wieder, kaufen heute schon Karten für 2023? Weil die Night of the Proms ja schon ein ganz eigenes Phänomen ist. "Wir sind eine große Familie. Vor und hinter der Bühne. Die Show ist der Star und die Leute wissen, dass wir auch im nächsten Jahr eine gute Show machen", erklärt er das Erfolgsrezept.
"Ich schätze vor allem den Zusammenhalt"
Es gebe eine interne Whatsappgruppe, anfangs klein, nur dazu gedacht die Crew zusammenzurufen. "Inzwischen sind alle dabei und es ist ein fröhliches Miteinander", sagt der Impresario – und muss dann schon wieder weiter. In seiner Garderobe treffe ich einen sehr entspannten Nik Kershaw. Der Rock-Musiker ("I Won't Let the Sun Go Down on Me") genießt das Reisen mit der Truppe. "Ich schätze vor allem den Zusammenhalt."
Schwärmereien über das Orchester
Carol Decker von T'Pau ("China in Your Hand”) ist begeistert über das Orchester, das ihren Songs "unglaubliche Power" verleihe. Ihr Mann ist gerade angereist und freut sich auf die Show schon wie ein Schnitzel. Ich irre weiter in den Gängen herum – und treffe Kool and the Gang in ihrer Garderobe, fotografiere Robert (Kool) Bell vor dem Container mit den schillernden Bandoutfits.

Kurzer Plausch mit Amy MacDonald
Weiter geht's – zur schottischen Singer-Songwriterin Amy Macdonald ("This Is the Life"). Auch hier ein kurzer, netter Plausch. Sie war 2013 schon mal mit auf Tour – und ist auch heuer mit Leidenschaft dabei. Das Publikum liebt sie, das kann ich später beim Konzert erleben, zu dem ich durch viele Gänge, über Kabel, im Halbdunkel vorbei an dem auf den Auftritt wartenden Orchester geführt werde.
Alexandra Arrieche leitet das Orchester und den Chor
Dann, endlich draußen: Die Olympiahalle brodelt – die Show ist wieder einmalig. Nach dem Konzert sitze ich noch kurz mit Alexandra Arrieche, der Leiterin des Orchesters und des Chors, zusammen. Wir blicken zurück. Als ich vor vielen Jahren anfing, die Night of the Proms zu fotografieren, gab es den Orchesterleiter Maestro Robert Groslot. Von allen geliebt, ein unerschütterlicher Fels in der Brandung. Schon damals ahnte ich, dass ein möglicher Nachfolger einmal in sehr große Fußstapfen würde treten müssen.
Unheimlich kompetent
2016 war es dann soweit. Alexandra übernahm, und von der ersten Sekunde an merkte man, dass sie in keine Fußstapfen treten musste. Sie hinterlässt ihre eigenen. Wild, emotional und unheimlich kompetent. Auch bei dem Gespräch mit ihr fällt wieder das Wort Familie – und sie wird sehr traurig, als ich sie auf den Tod von John Miles vor einem Jahr anspreche.
Musiker John Miles fehlt
Beide hatten eine besondere Verbindung und das spürte man auf der Bühne. Und John Miles und Night of the Proms, das schien ja immer quasi eins zu sein. Wie es jetzt scheint, geht diese perfekte, musikalische Symbiose einfach weiter. Sicherlich anders, aber sie geht weiter. Bis zum nächsten Jahr. Familienehre.
In diesem Sinne eine schöne Woche,
Ihr Sigi Müller
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