Falsche Polizisten nehmen 92-Jähriger 40.000 Euro ab

Ein 27-Jähriger soll als Abholer und Logistiker bei den Betrügereien mitgeholfen haben.
John Schneider
John Schneider
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
1  Kommentar
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Angeklagte im Gespräch mit seinem Anwalt Michael Weiss.
Der Angeklagte im Gespräch mit seinem Anwalt Michael Weiss. © jot

München - Geht es nach der Aktenlage, ist die Sache ziemlich klar, braucht es nach Ansicht des Vorsitzenden Richters Markus Koppenleitner eigentlich auch keinen Deal zur Verkürzung des Verfahrens. Can T. (27, Name geändert) wäre demnach schuldig, als Mitglied einer Bande alte Menschen um ihr Geld gebracht zu haben.

Masche des falschen Polizisten: Opfer hebt Geld ab

Die Betrüger arbeiteten mit der "Falsche Polizisten"-Masche. Sie gaben sich am Telefon als Polizisten aus, bauten eine Drohkulisse angeblich bevorstehender Einbrüche oder Betrügereien der Bank ihrer Opfer auf und überredeten die meist älteren Menschen, ihr Geld von der Bank abzuheben und angeblichen Polizisten zu übergeben.

So geschehen bei einer 92-Jährigen aus Laim. Die Frau erhielt am 20. Mai des vergangenen Jahres gegen 16 Uhr erstmals einen Anruf von Bandenmitgliedern. Die Männer gaben sich als Polizisten des Raubdezernats aus. Sie erzählten ihrem Opfer, dass es um 6 Uhr in der Frühe in ihrer Straße einen Angriff auf eine weißhaarige alte Frau gegeben habe. Die Täter seien noch auf der Flucht.

Rentnerin wollte Vermögen schützen und gab es den Tätern

Offenbar wirkte die Lügengeschichte. Den "Polizisten" gelang es jedenfalls, die Frau zu überreden, ihr Geld der "Staatsanwaltschaft" zu übergeben. Sie würde das Geld, es handelte sich um 40.000 Euro, wieder zurückbekommen.

Die alte Dame packte ihr gesamtes Geld in eine Plastiktüte und übergab es an ihrer Wohnungstür einem unbekannten Mann, der ihr "München", das Kennwort für die Übergabe, nennen konnte.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

So wie der 92-Jährigen erging es acht anderen Opfern. Bei drei Versuchen scheiterten Can T. und seine Komplizen.

Der Bruder des Angeklagten wurde bereits zu vier Jahren verurteilt. Can T. droht aber aufgrund der Vielzahl der ihm vorgeworfenen Fälle eine wesentlich härtere Strafe. Achteinhalb bis neun Jahre wird die Staatsanwaltschaft fordern, falls es kein Geständnis gibt.

Vorausgesetzt, die Beweise in den Akten lassen sich auch in der Hauptverhandlung bestätigen.

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
1 Kommentar
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Durchblicker am 12.09.2022 20:22 Uhr / Bewertung:

    Diese Strafe wäre auch angemessen, meines Erachtens zwar immer noch zu milde, aber immerhin!
    Es ist mir schleierhaft, wie manche Menschen so etwas tun können, ohne sich vor sich selbst zu schämen!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.