Falsche Polizisten in München: Die fiese Masche mit dem Schock
München - Die Masche mit den Schockanrufen scheint sich in den vergangenen Wochen zu häufen. Jüngst wurden zwei Rentnerinnen aus Haar und Fürstenried Opfer dieser perfiden Gaunermasche.
Eine mehr als 80 Jahre alte Rentnerin aus Haar erhielt am Montagnachmittag einen Anruf. Die Frau dachte, ihr Enkel sei in der Leitung. Mit verheulter Stimme berichtete der Mann von einem Unfall, den er verursacht habe. Dabei sei ein Mensch ums Leben gekommen.
Seniorinnen sollen für Kaution oder Behandlung zahlen
Er stecke furchtbar in der Klemme, um nicht ins Gefängnis zu kommen, müsse er eine Kaution bezahlen. Er habe aber kein Geld. Die Seniorin zögerte nicht lange. Sie suchte Schmuck und Bargeld zusammen, insgesamt über 30.000 Euro - ihre kompletten Ersparnisse. Die Münchnerin war davon überzeugt, sie würde damit ihrem Enkel aus der Patsche helfen.
Eine Tasche mit Schmuck und Bargeld übergab sie wenig später an der Wohnungstür einem fremden Mann. Erst später kamen der Rentnerin Zweifel, sie rief bei der Polizei an. Doch da war es bereits zu spät.
Ähnlich erging es am Freitag vergangener Woche einer Über-80-Jährigen aus Fürstenried. Sie bekam einen Anruf von einer Frau, die behauptete, die Tochter der Rentnerin habe einen Verkehrsunfall verursacht und liege nun schwer verletzt im Krankenhaus. Die Behandlung sei äußerst kostspielig, behauptete die Anruferin und verlangte von der Münchnerin, sie solle Geld und Schmuck zusammensuchen. Die Rentnerin verfügte über Goldbarren für rund 5.000 Euro und dazu etwa 10.000 Euro. Beides übergab sie später einem Abholer.
Die Ersparnisse der Frau wären für immer verloren gewesen, wenn in diesem Fall nicht Kommissar Zufall geholfen hätte. Die Polizei stieß auf eine Spur, die nach Frankfurt am Main führte. Dort wurden am vergangenen Samstag eine 38-Jährige und ein 44-Jähriger festgenommen. Das Paar war im Besitz der Goldbarren und des Geldes.