Ex-Kunstminister Heubisch hält Konzerthaus-Debatte für fatales Signal - Kritik an Söder

Der ehemalige bayerische Kunstminister Wolfgang Heubisch wirft Bayerns Ministerpräsident Markus Söder mangelnde Verlässlichkeit vor: "Ankündigen und nicht umsetzen! Söders Entscheidung ist durchschaubar und läutet das Sterben des Projekts ein."
AZ/dpa |
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Wolfgang Heubisch fürchtet um den Stellenwert von Kunst und Kultur. (Archivbild)
Wolfgang Heubisch fürchtet um den Stellenwert von Kunst und Kultur. (Archivbild) © picture alliance / dpa/Archivbild

München - Bayerns ehemaliger Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP) hält ein Abrücken von den Plänen für ein neues Konzerthaus in München für ein fatales Signal.

"Dramatische Entwicklung" für BR-Symphonieorchester

"Für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit seinem Top-Dirigenten Sir Simon Rattle ist das eine dramatische Entwicklung. Ein Orchester von Weltruhm wie dieses bleibt nach wie vor ohne festen Wirkungsort in München", sagte der Vizechef des Landtagsausschusses für Wissenschaft und Kunst am Montag auf Anfrage. "Diese Entscheidung unterstreicht einmal mehr den geringen Stellenwert von Kunst und Kultur für die Bayerische Staatsregierung."

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Freitagabend den wohl mindestens eine Milliarde Euro teuren Neubau zur Disposition gestellt und dies mit den aktuell hohen Ausgaben des Staates begründet. Die Kosten für das Prestige-Projekt des Freistaats waren schon früher kritisiert worden.

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Heubisch: "Söders Entscheidung läutet das Sterben des Projekts ein"

Auch nach Einsparmöglichkeiten wurde gesucht. Noch im Juli 2020 hatte Söder noch von einem Leuchtturm gesprochen, "den wir haben müssen". Nun verwies er auf bestehende Spielstätten wie die neue Isarphilharmonie, den Herkulessaal und die Philharmonie im Kulturzentrum Gasteig, das umfassend renoviert werden soll.

Heubisch warf Söder nun mangelnde Verlässlichkeit vor. "Ankündigen und nicht umsetzen! Söders Entscheidung ist durchschaubar und läutet das Sterben des Projekts ein." Das Konzerthaus befindet sich noch in der Planungsphase. Neben dem Symphonie-Orchester unter dem künftigen Dirigenten Sir Simon Rattle soll den Planungen zufolge auch die Hochschule für Musik und Theater hier unterkommen.

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6 Kommentare
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  • Gisi2020 am 29.03.2022 22:29 Uhr / Bewertung:

    Ich habe eher das Gefühl, dass Söder einen INteressenten für das dann frei werdende Grundstück im Werksviertel hat, Und es passt im Wahlkampf da zu sparen, wo es nur wenige wirklich trifft, und vielen den Mund redet. Und wenn ich mich an die elend langen Diskussionen um den Standort erinnere, frage ich mich, warum es ihm jetzt einfällt, dass kein Geld da ist. - Das war es doch noch nie.

  • Münchner1972 am 31.03.2022 12:14 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Gisi2020

    Hoffentlich die Bayerische Landesbank, die würde gut zu uns nach Berg am Laim passen!

  • Der wahre tscharlie am 28.03.2022 20:02 Uhr / Bewertung:

    "Diese Entscheidung unterstreicht einmal mehr den geringen Stellenwert von Kunst und Kultur für die Bayerische Staatsregierung."

    Damit hat Herr Heubisch vollkommen Recht!

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