Etliche Großprojekte in München: Hier baut die Stadt

Für 5,4 Milliarden Euro hat das Baureferat derzeit Projekte in Planung oder arbeitet bereits an ihnen. Die AZ zeigt eine Auswahl.
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So soll die Feuerwache in Berg am Laim aussehen.
So soll die Feuerwache in Berg am Laim aussehen. © Visualisierung: Ackermann Architekten BDA

München - Schulen, Brücken, Plätze: Das städtische Baureferat buddelt und zieht in der ganzen Stadt Mauern hoch. Im Schnitt gibt das städtische Referat 1,5 Milliarden Euro für Baumaßnahmen aus. Mehr als die Hälfte, gut 67 Prozent dieses Geldes fließt in Neubauten und Generalinstandsetzungen.

Derzeit sind beim Baureferat Projekte für insgesamt 5,4 Milliarden Euro in Planung oder schon in der Realisierung. Auch interessant: Für seine Brunnen (199 davon gibt es in der Stadt) und Denkmäler oder Gedenksteine (540 sind es) hat das Baureferat 2021 5,5 Millionen Euro ausgegeben.

Im Folgenden stellt Ihnen die AZ verschiedene Projekte vor, an denen die Stadt selbst gewerkelt hat oder noch werkelt.

Rund ums Siegestor: Münchens neue Flaniermeile

Neue Pappeln spenden noch nicht viel, aber jedes Jahr ein bisserl mehr Schatten an der Ludwigstraße.
Neue Pappeln spenden noch nicht viel, aber jedes Jahr ein bisserl mehr Schatten an der Ludwigstraße. © Peter Schinzler

Für die Leopoldstraße sind sie prägend: Die großen Bäume, die die Straße säumen und im Sommer Schatten spenden. Ab dem Siegestor, in der Ludwigstraße, war damit bis vor kurzem Schluss. Kein Baum, kein Strauch, die Sonne brannte erbarmungslos hinunter, es blieb einem nichts anderes übrig, als sich an den Brunnen am Geschwister-Scholl-Platz oder gleich in die Uni-Aula zu flüchten.

Nun hat das Baureferat das Umfeld des Siegestores aber neu gestaltet. Wer schon daran vorbeigefahren ist, dem werden sicher die 32 großen, neuen Pappeln aufgefallen sein. Sie werden in Zukunft für weniger Hitze sorgen. Außerdem gibt es großzügig bepflanzte Rosenbeete und sechs Rundbänke, auf denen Studenten, Flaneure oder andere Städter es sich schon gerne gemütlich machen.


Ostfriedhof: Neue, letzte Ruhe

Das neue Krematorium.
Das neue Krematorium. © Visualisierung: Nicolai Becker Images

Schon in diesem Sommer soll das neue Krematorium am Ostfriedhof fertiggestellt werden. Im Auftrag der Stadt planen hier die Firmen Georg Reisch und Beer Bembé Dellinger Architekten einen dreieckigen Neubau mit sandsteinfarbener Klinkerfassade.

Gebaut wird hier schon seit Oktober 2020. Wenn alles fertig ist, gelangen Besucher über einen Meditationsgarten ins Foyer. Es wird in einigen für Besucher zugänglichen Räumen blickdurchlässiges Mauerwerk mit Verglasung geben.


Berufsschulzentrum: Eine Schule mit Dachterrasse

Das neue Berufsschulzentrum.
Das neue Berufsschulzentrum. © Boris Storz

Wer am neuen Berufsschulzentrum an der Ruppertstraße lernt, hat es gut, denn das in fünf Teile gegliederte Gebäude hat nicht nur eigens für den Schulbedarf gestaltete Räume, sondern die Dreifachturnhalle daneben hat eine Dachterrasse, die nur für die Schulen zugänglich ist. Man könnte neidisch werden!


Artur-Kutscher-Platz: Schwabings grünes Herz

Brunnen sind ohnehin rar in dieser Stadt. Schade also, wenn man die, die man hat, hinter parkenden Autos verschwinden lässt. So war das lange am Artur-Kutscher-Platz in Altschwabing der Fall. Auf Initiative des örtlichen Bezirksausschusses hat sich hier inzwischen viel getan.

Es wurden 20 Parkplätze gestrichen, was nicht allen gefallen haben dürfte. Außerdem wurde die Fahrbahnbreite verringert. Dafür gibt es nun zwei zusätzliche Bäume auf dem Platz. Statt 270 Quadratmeter Aufenthaltsfläche gibt es 850. Stauden schirmen den Platz ab, es gibt Sitzgelegenheiten und Liegeflächen. Ein neues, grünes Herz für Altschwabing.

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Altes Rathaus: Heller und barrierefrei

Der Durchgang im Alten Rathaus.
Der Durchgang im Alten Rathaus. © Peter Schinzler

Es ist ein Provisorium, weil noch gewartet werden muss, wie das Tal künftig ausstehen wird, wenn es autofreier gestaltet wird, Bis dahin hat die Stadt den Durchgang im Alten Rathaus aber schonmal mit neuer Beleuchtung versehen und durch einen neuen Bodenbelag barrierefrei gemacht. Die Telefonnische ist aber weg.


Mehr Spielplatz: Sendlings Plätze für Kinder

Der neue Spielplatz im Sendlinger Wald.
Der neue Spielplatz im Sendlinger Wald. © Peter Schinzler

Den Sendlinger Wald hat die Stadt durch neue Obst- und Zierobstbäume zum Blühen gebracht. Außerdem gibt es hier seit vergangenem Sommer einen neuen Kinderspielplatz auf einer Waldlichtung. Für größere Münchner im Jugendalter wurde der bereits existierende Freizeitbereich durch eine Parkouranlage, einen Streetballplatz, einen Kletterfelsen und weitere Anlagen ergänzt.

Nicht nur im Sendlinger Wald gibt es Platz zum Spielen: In den Flaucheranlagen hat in Biergartennähe ein neuer Spielplatz eröffnet.


Aktionsprogramm für Schulen und Kitas: Deutschlandweit vorne

Die neue Grundschule an der Infanteriestraße.
Die neue Grundschule an der Infanteriestraße. © David Matthiessen Fotografie

München ist eine recht kinderreiche Stadt, deshalb muss die Verwaltung in die entsprechende Infrastruktur investieren. Drei Bauprogramme sind bis 2030 aufgesetzt, 95 einzelne Maßnahmen sind bereits beschlossen, die etwa 6,9 Milliarden Euro kosten werden. Mehr als die Hälfte, etwa 60 Prozent davon sind bereits fertig oder werden derzeit gebaut. Keine Kommune in ganz Deutschland investiert laut der Stadt mehr in ihre Schulen und Kitas.

Neu ist zum Beispiel die Grundschule an der Von-der-Pfordten-Straße, die Marieluise-Fleißer-Realschule und das Haus für Kinder Bäckerstraße.


Feuerwachen: Moderner Brandschutz

So soll die Feuerwache in Berg am Laim aussehen.
So soll die Feuerwache in Berg am Laim aussehen. © Visualisierung: Ackermann Architekten BDA

Gleich zwei wichtige Bauprojekte laufen derzeit für die Berufsfeuerwehr. Zum einen wird die Hauptfeuerwache für 23,1 Millionen Euro saniert. Heuer soll der erste Sanierungsabschnitt in dem teilweise mehr als 100 Jahre alten Gebäude abgeschlossen sein.

In Berg am Laim wird für die Feuerwehr neu gebaut. An der Anzinger Straße ist der erste Bauabschnitt bereits fertiggestellt. Das Bestandsgebäude wurde abgerissen und wird bis 2025 durch einen weiteren Neubau ersetzt.


Neues Volkstheater: Ein herausragender Bau

Das Volkstheater mit seinem Turm.
Das Volkstheater mit seinem Turm. © Florian Holzherr

Mit seinem 30 Meter hohen Bühnenturm ist das neue Volkstheater am Viehhof ein wahrlich herausragender Bau. Viele haben um die einstige Brachfläche dort getrauert, manche sind nach der Fertigstellung des mit 25.000 Quadratmetern Nutzfläche ausgestatteten Baus wieder etwas versöhnt. Drei Bühnen sind im Gebäude untergebracht.


Fuß- und Radwegbrücken: Zwei Brücken für Pasing

So hat sich das Baureferat ursprünglich die Brücke vorgestellt.
So hat sich das Baureferat ursprünglich die Brücke vorgestellt. © Baureferat

Der Arnulfsteg ist wohl Münchens bekannteste neue Brücke, aber auch weiter im Westen der Stadt werden Verbindungen geschaffen. So gibt es seit nun gut einem Jahr eine neue Fuß- und Radwegbrücke über die Offenbachstraße südlich der Bahnachse. Sie ist 28 Meter lang und fünf Meter breit. Eine 30 Meter lange Rampe garantiert die Barrierefreiheit. 3,5 Millionen Euro hat die Stadt sich das kosten lassen.

Das ist jedoch nicht Pasings einziger Brückenschlag. Eine zweite wird noch gebaut. Seit Herbst 2021 wird nördlich der Bahntrasse gewerkelt. Die Brücke, die dort entsteht, soll die Lücke einer der Hauptverkehrsrouten für Radler und Fußgänger nach Pasing schließen. 2023 ist sie fertig.


Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version des Artikels wurde der Feuerwehr-Neubau in Ramersdorf verortet. Das ist nicht korrekt, der Neubau entsteht in Berg am Laim. Der Fehler wurde entsprechend korrigiert.

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8 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 10.06.2022 18:00 Uhr / Bewertung:

    Grundsätzlich kann man sagen, gutes Geld für sinnvolle Projekte.

    "Berufsschulzentrum: Eine Schule mit Dachterrasse"
    Als ich noch in die ehenalige alte Berufsschule am Elisabethplatz gegangen bin, gabs null Dachterrrasse. Aber ich vergönn es den Berufsschüler*innen.

  • am 10.06.2022 12:34 Uhr / Bewertung:

    das Volkstheater ist super geworden !! der Arnulfsteg ist schlecht (zumindest für das was er verkauft wurde, als Radlbrücke)

  • Münchner1972 am 10.06.2022 08:52 Uhr / Bewertung:

    Die neue Feuerwache befindet sich im Stadtbezirk Berg am Laim und nicht in Ramersdorf-Perlach. Die Grenze zwischen den beiden Stadtbezirken ist die Anzinger Straße. Die Verkehrspolizei ist im Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach und die Feuerwache ist in Berg am Laim!!!!!

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