Zentralasiatisches Nudelglück im neuen Taklamakan

Einst uigurischer Imbiss, jetzt schickes Restaurant: das neue Taklamakan am Isartor.
von  Sophie Anfang
"Die besten Nudeln" der Stadt steht auf einem Schild am Eingang des Taklamakan. Ganz schön selbstbewusst – aber sie schmecken wirklich gut.
"Die besten Nudeln" der Stadt steht auf einem Schild am Eingang des Taklamakan. Ganz schön selbstbewusst – aber sie schmecken wirklich gut. © Sophie Anfang

München - Das Taklamakan war für Freunde der exotischeren Küche immer ein Geheimtipp. Versteckt in einer Passage gegenüber dem Hauptbahnhof lag dieses uigurische Restaurant, das man auf den ersten Blick leicht mit einem Döner-Imbiss verwechseln konnte.

Im Bestellbereich konnte man das Essen in den Wärmebehältern ansehen. Darüber standen auf einer Preistafel die Gerichte mit Foto angeschrieben. Im kleinen Bedienungsbereich saß man zwischen Gästen, die die chinesische Version der Speisekarte lesen konnten. Und man saß sehr eng. Das Taklamakan war immer voll.

"Die besten Nudeln" der Stadt steht auf einem Schild am Eingang des Taklamakan. Ganz schön selbstbewusst – aber sie schmecken wirklich gut.
"Die besten Nudeln" der Stadt steht auf einem Schild am Eingang des Taklamakan. Ganz schön selbstbewusst – aber sie schmecken wirklich gut. © Sophie Anfang

Taklamakan: Vom Bahnhofs-Imbiss zum schicken Restaurant

Das Essen nämlich war gar nichts wie an jedem x-beliebigen Imbiss, sondern frisch und interessant gewürzt.

So ist es ein logischer Schritt, dass die Betreiber diese besondere Küche nun nicht mehr in einer Art Bahnhofskantine, sondern in gediegenerer Umgebung servieren möchten. Mitte September hat das neue Taklamakan (die Filiale am Bahnhof ist geschlossen) am Isartor eröffnet. Es unterscheidet sich deutlich von seinem Vorgänger.

Auf zwei Etagen kann man dort uigurisch essen, eine geschwungene Holztreppe verbindet die Ebenen. Die Einrichtung setzt auf Holz und schlichte, dunkle Lampen, an Kantine erinnert hier nichts mehr.

Wer das alte Taklamakan gerade deshalb mochte, weil es nicht ganz so glatt war, dem kommt die neue Version vielleicht etwas zu gediegen vor.

Auf zwei Etagen können die Gäste Platz nehmen.
Auf zwei Etagen können die Gäste Platz nehmen. © Sophie Anfang

Uigurische Küche, die glücklich macht

Wie gut, dass sich eines so gar nicht verändert hat: das Essen. Die hausgemachten Teigtaschen mit Rind- und Gemüsefüllung ("Tügra", 11,90 Euro) sind saftig, die salzig-saure Sauce dazu schmeckt wunderbar nach Zentralasien. Dazu ein Tegernseer Hell vom Fass (0,5 l, 3,60 Euro) oder eine Saftschorle (0,4 l, 3,90 Euro).

Das "Mux Uyutma Kormisi" (12,90 Euro), gebratenes Gemüse mit Tofu kommt mit einer scharfen Sauce, der Fenchelsaat eine überraschende Frische gibt. Und dann sind da noch die Laghman, die hausgemachten Weizennudeln mit Rindfleisch (13,90 Euro): Sie sind weich und haben doch innen noch Biss.

So ein Essen macht glücklich, da verzeiht man es, dass noch nicht alles rund läuft. Viele Gerichte auf der Karte konnten beim Test nicht bestellt werden, sie waren aus. Aber es spricht ja auch nichts dagegen, einfach noch einmal uigurisch essen zu gehen.


Isartorplatz 4, Di-So 11.30-23 Uhr, warme Küche bis 22 Uhr

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