"Rahmenbedingungen" passten nicht mehr: Das Tresznjewski verkündet Aus nach 32 Jahren
München - Nicht nur die Besucher des Museumsviertels in der Maxvorstadt werden überrascht und traurig sein: Die Brasserie Tresznjewski hat sich nach 32 Jahren aus dem Gastronomie-Geschäft verabschiedet.
Tresznjewski-Aus in München: "Rahmenbedingungen haben nicht mehr gepasst"
Man schließe den Betrieb "schweren Herzens", teilt das Team auf der Website des Lokals mit und erklärt: "Die Rahmenbedingungen haben einfach nicht mehr gepasst, um das Tresznjewski rentabel zu betreiben, sodass wir unseren Mietvertrag nicht mehr verlängert haben." Der aktuelle Wirt Mark Strickmann betreibt das Lokal seit 2008.
Tresznjewski in München schließt: Auffällige Fassade ein Hingucker
Das um 1900 erbaute und denkmalgeschützte Haus in der Theresienstraße 72 mit seinen auffälligen spanischen Terrakottaplatten an der Fassade war schon immer ein Hingucker, und das Tresznjewski ein fester Bestandteil der Münchner Gastro-Szene.
So wie das Museumsviertel zum Beispiel mit der Pinakothek der Moderne (2002) oder dem Museum Brandhorst (2009) weiter wuchs, so kamen weitere Galerien, Auktionshäuser und Geschäfte dazu.
Vor 32 Jahren löste das Tresznjewski die verruchte Weinschatulle ab
"Das Tresznjewski entwickelte sich mit und freut sich Teil dieses Viertels mit einer so angenehmen, spannenden, schönen und abwechslungsreichen Mischung aus Menschen und Kulturen zu sein", heißt es auf der Website des Restaurants.
Viktoria Lauterbach – damals Skaf – kellnerte einst im Tresznjewski
Einen Vorteil hatte das Tresznjewski – es folgte 1992 auf die für ihre langen Öffnungszeiten bis vier Uhr morgens bekannte Gaststätte Weinschatulle – schon immer: Über den Tag hinweg kam immer neue Stammkundschaft. Da waren die Espresso-Schnellfrühstücker am Morgen, die Business-Luncher, Studenten, Professoren und Künstler über den Mittag hinweg, die Nachmittagsgenießer für Kaffee und Kuchen sowie die Abendbummler, wenn's im Art-Deco-Lokal dunkler und lauter wurde.

Und dann ist da noch die Erinnerung an Viktoria Skaf (52), die seit ihrer Hochzeit mit Schauspieler Heiner Lauterbach (71) dessen Nachnamen trägt und ihren Mann managt. Sie kellnerte einst im Tresznjewski, präsentierte sich 1996 nackt im Playboy und erzählte im Interview des Magazins, dass sie dort gerne verkehre. Das machte die Leute neugierig, und viele Männer wollten dann mal einen Blick riskieren.