Nach abruptem Aus: Wirt Michael F. Schottenhamel wagt den Neustart in der Emmeramsmühle in München
Oberföhring - Für Michael F. Schottenhamel geht ein jahrelanger Traum in Erfüllung. "Das ist ein unglaublich schöner Platz hier", schwärmt er bei der offiziellen Eröffnungsfeier am Dienstagabend. Vor 20 Jahren hat er sich schon einmal für die St. Emmeramsmühle in Oberföhring beworben. Vergeblich damals.
Emmeramsmühle in München: Michael F. Schottenhamel übernimmt von Wirt Karl-Heinz Zacher
Zuletzt führte der Wirt Karl-Heinz Zacher das Lokal und den Biergarten für viele Jahre. Ende 2021 wurde das Haus, das der Sedlmayr Grund und Immobilien gehört und seit 1929 von der Spaten Brauerei betrieben wird, aufwendig renoviert und saniert. Inklusive hochmoderner Klima, Heizungs- und Lüftungstechnik.
Im vergangenen März zog sich Zacher dann überraschend zurück, die St. Emmeramsmühle war seitdem geschlossen. Die Gründe dafür sind undurchsichtig. Wiesnwirt Schottenhamel führt mit dem ehemaligen Sternekoch Peter Kinner und dessen Sohn Julian bereits mehrere Restaurants: die Schlosswirtschaft Schwaige am Nymphenburger Schloss, den Weichandhof in Obermenzing und das Tegernseer Tal Bräuhaus im Zentrum. Jetzt ist die Emmeramsmühle (das heilige "St." hat das Trio aus dem Namen gestrichen) dazugekommen.

Wirt Michael F. Schottenhamel: "Wollen den Ruf der Emmeramsmühle wiederherstellen"
Viel zu renovieren gab es nicht, "aber wir haben die Dekoration ein wenig entschlackt", sagt Schottenhamel. Er fand sie ein bisserl überladen. Außer ein paar neuen Vorhangstangen, Sitzpolstern und neuer Beleuchtung hat sich in den Räumen nicht viel verändert. "Unser Ziel ist es, den Ruf der Emmeramsmühle wiederherzustellen", so Schottenhamel weiter.

"Wenn die Leute aus dem Englischen Garten kommen und ihnen die Zunge tief hängt, dann sollen sie schnell ein Bier bekommen." Der Biergarten öffnet wieder, sobald es das Wetter zulässt, frühestens im März. In Zukunft soll es hier keinen Selbstbedienungsbereich geben. Denn "unsere Klientel schätzt den Service", ist sich Schottenhamel sicher.
Der neue Küchenchef heißt Alexander Krach und hat unter anderem schon bei Dallmayr, im Hofbräuhaus und in der Schottenhamel Festhalle auf der Wiesn am Herd gestanden. "Er ist bekannt für sein Böfflamot", sagt Julian Kinner. Das schmeckt wirklich sehr fein und steht mit Preiselbeeren-Blaukraut, Roter Bete und Kürbisknödel für 29,50 Euro auf der Karte. Ein Schweinsbraten mit Speck-Krautsalat und Kartoffelknödel kostet 20,90 Euro.

Und weil in der Schlosswirtschaft Schwaige die niedrig gegarte Ente in Honig-Bier-Glasur so beliebt ist, kommt sie auch in der Emmeramsmühle auf den Tisch (¼ Ente, 28,50 Euro). Ebenso die Kalbsleber mit Wirsing, glasierten Äpfeln und Kartoffel-Sellerie-Pürree (29,50 Euro) und das krosse Sellerieschnitzel mit Kohlrabi-Zitronen-Pürree, Bratkartoffeln und Preiselbeeren (21,10 Euro). Für die Halbe Spaten dazu muss man 5,60 Euro hinblättern. Immerhin bekommt man sie auch im Biergarten dann direkt an den Tisch gebracht.
St. Emmeram 41, Mo-So: 11 bis 23 Uhr
emmerams-muehle.de
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