Indian Affaiirr am Maximiliansplatz: Fleischpflanzerl aus Indien

Es ist der letzte Tag des Monats, als wir den neuen, gehobenen Inder am Maximiliansplatz testen. Das Geld sitzt nicht mehr so locker. Wir nehmen es sportlich und beschließen, dass wir zu zweit nicht mehr als 50 Euro ausgeben. Im Gebäude war mal das Maredo Steakhouse allein, das einen Teil erst an die "Fantom Bar" und seit einem Monat an das "Indian Affaiirr" (sic!) vermietet hat. Die drei Läden teilen sich die Toiletten mit massivem Steinwaschbecken, das gurgelt und arbeitet, als würde es Grundwasser hervorholen.
Übersichtliche Portionen zu stolzen Preisen
Ein Blick auf die Karte lässt uns – obwohl erwartbar in dieser Lage – zusammenzucken. Nicht nur, weil dort steht, die Köche hätten in vier Generationen für Maharadschas gekocht und es werde Essen serviert, das es in indischen Palästen gebe. Denn das günstigste Hauptgericht ist Blumenkohl (20 Euro), das teuerste Hummer in Joghurtmarinade (45 Euro) – so wenden wir uns aufmerksam der Vorspeisenkarte zu, weil wir für unseren Fuffi noch einen Pino Noir (8 Euro) und eine Maracujaschorle (4 Euro) dazu bestellen.
Die Suppen (5 Euro) werden in einer übersichtlichen Cappuccinotasse serviert. Die erfrischend schmeckende Tomatensuppe hat die perfekte Schärfe. Bitte mehr davon als eine Tasse!
Selbiges gilt für das Naan (3 Euro). Die dünne Hühnersuppe schmeckt nach indischen Gewürzen, dafür weniger nach Hühnchen.Immerhin, der Fleischtester ist sehr angetan von seinem Kebab: Ein intensiver Lamm-Geschmack mit Joghurt und Kräutern. Zwiebelringe, wie’s auf der Karte steht, sind keine zu finden, dafür wollen wir die drei Dips am liebsten pur löffeln: Minze, Chili und Knoblauch. Letztere zwei lassen uns kräftig ins Taschentuch schneuzen.
Das vegetarische Essen klingt verlockend. "Hara Barra Kebab: Erlesene Kombination aus Spinat und Linsen, in der Pfanne mit Butter gebraten, bestreut mit Bockshorn Klee."Das sind: Kleine Fleischpflanzerl (nur halt ohne Fleisch), die aufgeschnitten eine Struktur wie grünes Sperrholz haben. Die Testerin ertränkt sie in den delikaten Dips und rundet die 46-Euro-Rechnung auf 50 Euro für den herzlichen und fixen Service auf.
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