„Es ist schwer geworden, Muslim zu sein“

Der Vorsitzende des Muslimrates spricht auf der Gegendemonstration zu Pegida – und dankt München. Seine Rede in Auszügen.
az |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Nach der Demo: Die Polizei schützt den Abzug der Bagida-Anhänger (rechts im Bild) durch das Stachus-Untergeschoss.
Daniel von Loeper Nach der Demo: Die Polizei schützt den Abzug der Bagida-Anhänger (rechts im Bild) durch das Stachus-Untergeschoss.

München - Da zogen nun also Menschen „gegen die Islamisierung des Abendlandes“ durch die Stadt. Ein paar Meter weiter, umjubelt von den Gegendemonstranten, kam Sokol Lamaj am Sendlinger-Tor-Platz auf der Bühne zu Wort. Die AZ druckt hier Auszüge der Rede des Vorsitzenden des Muslimrates in München.

 

Die Rede in Auszügen

„Miteinander sind wir entsetzt über das, was vermeintlich im Namen Gottes an unaussprechlichen Verbrechen begangen wird – wir als Muslime sind es nicht weniger, sondern mehr als andere, weil es allzu oft unsere Religion ist, die auf diese Weise fürchterlich missbraucht und pervertiert wird. Nach dem abscheulichen Anschlag in Paris müssen wir uns noch mehr Sorgen und Gedanken darüber machen, wie wir den Vorurteilen wirksam begegnen können. Angesichts dieser Umstände ist es schwer geworden, ein Muslim zu sein.

Lesen Sie auch: Dieter Reiter: „Denen nicht das Feld überlassen!“

Populisten wie Pegida reiben sich bereits die Hände, um diesen Anschlag für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Genauso ist es mit Gewalttätern, die den Islam für ihre abscheulichen Taten instrumentalisieren. Miteinander stehen wir ein gegen alle Extremisten.

Die muslimischen Organisationen rufen alle Menschen dazu auf, sich an Kundgebungen und Trauerfeiern solidarisch mit den Opfern zu zeigen und heute mehr denn je Kontakt zueinander zu suchen.

Wir leben in einem Land und einer Stadt, in der wir zurecht stolz sind auf ihre Vielfalt und auf eine bunte Republik. Es ist beeindruckend, wie sich unsere Gesellschaft gegen Pegida stellt und ein deutliches Zeichen gegen Fremden- und Islamfeindlichkeit setzt. Wir Muslime in Bayern bedanken uns für diesen gesellschaftlichen Ruck, der Mut macht und Hoffnung gibt. Danke Bayern, danke München!“

Lesen Sie auch: Sendlinger Tor: 20 000 Münchner gegen Rassismus und Hass

Anmerkung der Redaktion: Aufgrund der Flut an unsachlichen und fremdenfeindlichen Kommentaren mit teilweise strafrechtlich relevantem Inhalt sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion für diesen Beitrag zu deaktivieren. Wir bedauern, dass eine sachliche Diskussion zu diesem Thema offenbar nicht möglich ist.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.