Es geht um den Hitlerputsch: Was es mit dem riesigen Stuhl am Isartor in München auf sich hat

Der Kabarettist Christian Springer hat die aufsehenerregende Aktion in der Münchner Innenstadt initiiert.
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Sabine Rinberger vom Valentin-Karlstadt-Musäum, Christian Springer und Kulturreferent Anton Biebl bei der Eröffnung.
Sabine Rinberger vom Valentin-Karlstadt-Musäum, Christian Springer und Kulturreferent Anton Biebl bei der Eröffnung. © Bernd Wackerbauer

Altstadt - Es ist der 8. November 1923: Im überfüllten Bürgerbräukeller haben sich sogenannte vaterländische Verbände versammelt. Plötzlich gibt es Tumult. Adolf Hitler bahnt sich mit geladener Pistole den Weg durch die Menge, steigt auf einen Stuhl und gibt einen Schuss in Richtung Decke ab: "Die nationale Revolution ist ausgebrochen. Die Regierung ist abgesetzt."

So begann vor 100 Jahren der Hitlerputsch. Der Marsch Hitlers, Ludendorffs und tausender bewaffneter Anhänger durch die Innenstadt wird niedergeschlagen. Polizei und Reichswehr hatten sich nicht auf ihre Seite geschlagen. Hitler wird zu einer leider nur kurzen Haftstrafe verurteilt, darf diese unter luxuriösen Bedingungen absitzen.

Hitler-Truppen am 9. November 1923 auf dem Marienplatz.
Hitler-Truppen am 9. November 1923 auf dem Marienplatz. © imago

Stuhl repräsentiert den Beginn des Hitlerputsches

Einen Stuhl, wie der auf den Hitler an jenem Abend stieg, gibt es seit ab sofort vorm Isartor zu sehen. Er stellt den Beginn des Putsches dar, "den Beginn der Abschaffung der Demokratie mit Gewalt, Propaganda und Einschüchterung". Die Installation "Alles rief Heil. Ein Stuhl, auf dem der Weg in Diktatur und Vernichtung begann" von Kabarettist Christian Springer und seiner Initiative Schulterschluss erinnert an diese Ereignisse – und mahnt.

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Der Stuhl, so heißt es in einer Mitteilung zum Auftakt, sei ein künstlerischer "Appell an die Gesellschaft, sich den rechtsextremistischen, antisemitischen und menschfeindlichen Tendenzen der Gegenwart entschlossen entgegenzustellen."

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4 Kommentare
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  • Der Münchner am 09.11.2023 10:29 Uhr / Bewertung:

    Darf ich meinen Sperrmühl jetzt auch einfach auf die Straße stellen oder darf das nur der rote Fonsi?

  • Gelegenheitsleserin am 09.11.2023 11:49 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der Münchner

    @Der Münchner:
    "Darf ich meinen Sperrmühl jetzt auch einfach auf die Straße stellen"

    Der Putschversuch gilt als Beginn des deutschlandweiten Aufstiegs Adolf Hitlers - und damit als Beginn des Endes der Demokratie. Die Installation (der Stuhl mit den Informationstafeln) soll uns daran erinnern und uns mahnen, es nicht noch einmal so weit kommen zu lassen.

    Hat Ihr Sperrmüll eine ähnliche Bedeutung?

  • Witwe Bolte am 09.11.2023 16:15 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Gelegenheitsleserin

    Es gibt ja heute noch Stimmen, die behaupten, ohne Adolf H. wären wir dem Kommunismus ausgeliefert gewesen.
    Und wir wären jetzt so ein ärmlicher Staat wie z.B. Bulgarien, oder die Ex-DDR.
    Müsste ein Historiker analysieren, wie es ohne Adolf H. weitergegangen wäre mit Deutschland.
    In meiner bay. Volksschulzeit wurde das 3. Reich gar nicht durchgenommen oder wenn, dann in einer Unterrichtsstunde.

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