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Erinnern Sie sich? So sahen die Waschsalons in München aus

In den Jahren nach dem Millennium fotografiert Juri Gottschall viele Orte in München, an denen sich Menschen treffen. In Teil 2 unserer AZ-Serie zeigen wir Waschsalons von damals. Immerhin: Die Hälfte gibt es noch.
Irene Kleber |
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Nicht zu übersehen: der "wunderbare Waschsalon" in der Görresstraße 12 (Maxvorstadt) mit seinem rosa-blauen Schnörkelschild. In den Nullerjahren, als Regine Steckroth (hier im passenden rosa Polo) ihn führt, darf sogar noch geraucht werden. Vorbei. Das Schild hängt heute noch, aber die Klebefolie-Palmen im Fenster hat der neue Betreiber Dieter Lanz abgenommen. Und was die Kundschaft (vom Schlipsträger bis zum Wohnungslosen) liebt: Hier gibt's noch Personal, und man kann sogar bügeln lassen.
Juri Gottschall 8 Nicht zu übersehen: der "wunderbare Waschsalon" in der Görresstraße 12 (Maxvorstadt) mit seinem rosa-blauen Schnörkelschild. In den Nullerjahren, als Regine Steckroth (hier im passenden rosa Polo) ihn führt, darf sogar noch geraucht werden. Vorbei. Das Schild hängt heute noch, aber die Klebefolie-Palmen im Fenster hat der neue Betreiber Dieter Lanz abgenommen. Und was die Kundschaft (vom Schlipsträger bis zum Wohnungslosen) liebt: Hier gibt's noch Personal, und man kann sogar bügeln lassen.
An der Schleißheimer Straße 102 gibt es 2008 noch diesen Münz-Waschsalon mit seiner gut lesbaren "Bedienungsanweisung". Heute hat Mermaid's dort eine Filiale - diese fesch glänzenden Maschinen haben freilich ausgedient.
Juri Gottschall 8 An der Schleißheimer Straße 102 gibt es 2008 noch diesen Münz-Waschsalon mit seiner gut lesbaren "Bedienungsanweisung". Heute hat Mermaid's dort eine Filiale - diese fesch glänzenden Maschinen haben freilich ausgedient.
Hemden, Teppiche, Leder - im Waschsalon an der Barer Straße 70, vor dem 2008 Ali und Farid posieren, sind die Preise auch ein bisserl gestiegen.
Juri Gottschall 8 Hemden, Teppiche, Leder - im Waschsalon an der Barer Straße 70, vor dem 2008 Ali und Farid posieren, sind die Preise auch ein bisserl gestiegen.
Kaum verändert seit den Nullerjahren: der Eco-Express-Selbstbedienungs-Waschsalon an der Belgradstraße 20. Nur steht heute "3 Euro" (statt 1,50) für eine Trommel inklusive Waschmittel (vor 10 Uhr) im Schaufenster.
Juri Gottschall 8 Kaum verändert seit den Nullerjahren: der Eco-Express-Selbstbedienungs-Waschsalon an der Belgradstraße 20. Nur steht heute "3 Euro" (statt 1,50) für eine Trommel inklusive Waschmittel (vor 10 Uhr) im Schaufenster.
Lore's Waschsalon (1962 gegründet) in der Viktoriastraße 25 übernimmt 1999 Monica Erriu - sie ist immer noch da, im 25. Jahr inzwischen.
Juri Gottschall 8 Lore's Waschsalon (1962 gegründet) in der Viktoriastraße 25 übernimmt 1999 Monica Erriu - sie ist immer noch da, im 25. Jahr inzwischen.
Im "Wasch Center" an der Pariser Straße 24 zu waschen, hat Charme in den Nullerjahren: Siglinde Rechenmacher hält Zeitschriften bereit, um der Kundschaft das Warten zu verkürzen. Das Wasch Center gibt es nicht mehr.
Juri Gottschall 8 Im "Wasch Center" an der Pariser Straße 24 zu waschen, hat Charme in den Nullerjahren: Siglinde Rechenmacher hält Zeitschriften bereit, um der Kundschaft das Warten zu verkürzen. Das Wasch Center gibt es nicht mehr.
Computerspiele, Flipper und ein Massagesessel stehen 2008 im Waschsalon an der Lindwurmstraße 124 - damit die Kundschaft die Zeit lustig überbrücken kann. Der Salon ist inzwischen umgezogen in die Lindenschmittstraße 7. Nur ohne Voika Ellinger (l.), die verstorben ist - und ohne Flipper, leider.
Juri Gottschall 8 Computerspiele, Flipper und ein Massagesessel stehen 2008 im Waschsalon an der Lindwurmstraße 124 - damit die Kundschaft die Zeit lustig überbrücken kann. Der Salon ist inzwischen umgezogen in die Lindenschmittstraße 7. Nur ohne Voika Ellinger (l.), die verstorben ist - und ohne Flipper, leider.
2003 übernehmen Irene Schlittenbauer und ihr Sohn Timo den Waschsalon Klischee (eröffnet 1960) in der Wilhelmstraße. Mangeln, bügeln, nähen - alles geht. Heute sind Schlittenbauers nicht mehr da, der Laden ist zu.
Juri Gottschall 8 2003 übernehmen Irene Schlittenbauer und ihr Sohn Timo den Waschsalon Klischee (eröffnet 1960) in der Wilhelmstraße. Mangeln, bügeln, nähen - alles geht. Heute sind Schlittenbauers nicht mehr da, der Laden ist zu.

München - Waschen, schleudern, trocknen: Das brauchen waschmaschinenlose Münchner Haushalte heute wohl so oft wie in den Nullerjahren. Jedenfalls scheint die Zahl der Waschsalons nicht zu schrumpfen. Nur: So nettes Personal wie seinerzeit gibt's weniger, dafür mehr Selbstbedienungs-Münz-Trommeln, neben denen man warten muss, bis alles fertig ist.

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Wie die Salons ausgesehen, wie sie geworben und was sie geboten haben? Das hat Fotograf Juri Gottschall (der damals auch Kioske, Boazn, Tante-Emma-Läden fotografiert hat) bei seinen Streifzügen festgehalten. Schauen Sie mal – erinnern Sie sich noch?


Und falls Sie selbst noch Nullerjahre-Fotos aus Ihrem Viertel haben, an die Sie erinnern möchten: Schicken Sie sie uns per Mail an: lokales@abendzeitung.de (Stichwort: Nullerjahre).

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  • MUC0 am 22.05.2024 14:22 Uhr / Bewertung:

    Extrem dreckige Sachen hätte ich da dann höchstens vorgewaschen.
    Asonsten war ich immer unterwegs, entweder arbeiten, feiern oder auch mal schlafen. Extra trocknen erschließt sich bei meinem Leben nicht als sinnvoll, Lebensgefährtinnen die aus Eigeninteresse und in bester Absicht sich um meine Klamotten eigenmächtig kümmerten, machten das dann meistens trotzdem, alle neueren Textilien waren dann zu klein und landeten häufig im Container. Vorausschauend hatte ich mir in den früheren 80zigern mal eine Miele gekauft hatte, dreht sich heute noch, und bei damals kleiner Trommel spart man Waschvorgänge, das trocknen ging auch immer sofort nach dem aufhängen schon los, und wenn die Drehzahl beim Schleudern niedrig bleibt, gibt es nur für Experten sichtbare Falten. Ich hatte bei Mutter schon gelernt, das man das selbständig machen kann oder zuhören muß wenn die Mama Persil mit Ariel und weißem Riesen zur vermeidung von Grauschleiern und anderen Sorgen nach persönlichem Gusto mischen mußte.

  • Witwe Bolte am 22.05.2024 09:08 Uhr / Bewertung:

    Vor Sohschlmedia-Zeiten waren Waschsalons prima Orte, um als Single auf Partnersuche zu gehen.
    Wer als Mann keine eigene Waschmaschine hatte, der war fast immer Single - hiess es.
    Die Waschsalons waren eine Art Begegnungsstätte für Partnersuchende.
    Ich war früher ab und zu im Waschsalon Belgradstr., um meine Oberbetten in der XXL-Maschine zu waschen. Beim Trocknen einer teuren Dauendecke aber das Fiasko, dass die anschl. völlig verklumpt und eingelaufen und reif für die Tonne war. 😥
    Tolle Männer waren dort aber nie, vielleicht kamen die erst abends.
    Gemeinschaftswaschmaschinen finde ich ansonsten eklig, Stichwort "multiresistente Keime". 🐛

  • Der wahre tscharlie am 21.05.2024 18:55 Uhr / Bewertung:

    I remember me.....
    So um die Jahrtausendwende hatte ich in Giesing eine Lebensabschnittsgefährtin und in ihrer Nähe gabs einen Waschsalon. Und weil ich damals schon immer viel unterwegs war, ging ich immer dort hin zum Waschen und weil die einen Trockner hatten. Ging halt fixer. Und im Nebenraum gabs eine Sonnenbank. 5 Mark kostete das sonnen.
    Waschen und Trocknen glaub ich um die 3 Mark.

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