Englischer Garten in München: Polizei mit Großaufgebot am Monopteros

Großeinsatz am Monopteros im Englischen Garten in München: Eine Woche nach der Massenschlägerei wollen sich betrunkene Jugendliche mit Polizisten prügeln – und greifen Sanitäter an, die eine Frau versorgen.
München - Und wieder hat eine Massenparty unter freiem Himmel einen Großeinsatz der Polizei provoziert: Nur eine Woche nach der Massenschlägerei am Monopteros rückte die Polizei am Samstag erneut mit 100 Beamten in den Englischen Garten aus.
Englischer Garten: Rund 100 Polizisten im Einsatz
Dieses Mal legten es betrunkene Jugendliche offenbar darauf aus, die Polizei zu provozieren. Polizeisprecher Christoph Reichenbach gestern: "Die Stimmung unter den bis zu 1.000 Anwesenden war deutlich aufgeheizt. Es war mehrfach zu vernehmen, dass man auf die Polizei warten wolle, um sich mit den Beamten zu schlagen." Ab 21:30 Uhr gingen bei der Einsatzzentrale immer wieder Anrufe ein: Im Englischen Garten gebe es größere Schlägereien. "Das konnte vor Ort nicht bestätigt werden. Es hatten aber mehrere, augenscheinlich verabredete Schaukämpfe stattgefunden", so der Polizeisprecher.
Jugendliche beleidigen Rettungskräfte
Gegen 21:45 Uhr wurde der Rettungsdienst alarmiert: Eine junge Frau liege leblos unterhalb des Monopteros. Sofort machten sich Rettungssanitäter und ein Notarzt auf den Weg, um zu reanimieren. Während die Retter die junge Frau ärztlich versorgten, wurden sie aus einer Gruppe von etwa 50 jungen "Halbstarken" angegriffen. Ein Augenzeuge: "Etwa 15 Jugendliche haben die Rettungskräfte beleidigt und versucht zwei Sankas zu entern. Sie sprangen immer wieder hinten auf die Trittbretter und rüttelten von allen Seiten am Wagen." An einem begleitenden Feuerwehrfahrzeug versuchten sie die Rollokästen zu öffnen.
Als die Jugendlichen auch noch Flaschen in Richtung der Retter warfen, alarmierten diese die Polizei. Insgesamt 100 Beamte rückten in den Englischen Garten aus. Die Polizisten kesselten die Rettungskräfte zu ihrem Schutz ein und gaben ihnen Geleitschutz, als sie wieder fuhren, um die junge Frau in eine Klinik zu bringen. Sie hatte eine Alkoholvergiftung, reanimiert werden musste sie entgegen der Erstmeldung nicht.
Polizeihunde schüchtern Jugendliche ein
Als zwei Polizeihundeführer mit ihren Hunden bei dem Partyvolk auftauchte, waren die rabiaten Jugendlichen offensichtlich eingeschüchtert. "Die Situation konnte beruhigt werden", so Polizeisprecher Reichenbach. Eine Person wurde wegen Beleidigung angezeigt und bekam einen Platzverweis.
Anschließend zogen sich die Polizisten in den Bereich um die Verwaltung des Englischen Gartens nahe des Chinesischen Turms zurück, blieben aber in Bereitschaft. An der Tivolistraße standen Rettungswagen parat. Ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Englischen Garten. Die Party unter freiem Himmel löste sich auf – und es blieb friedlich für den Rest der Nacht.
Online-Einladung zur Massenschlägerei
Nach AZ-Informationen war – wie in der Woche zuvor – online zu der Party eingeladen worden. "Alle, die fette Partys feiern und in München wohnen, sollen uns folgen", lautet das Motto der Organisatoren, die 1.200 Abonnenten haben.
Nach der Massenschlägerei vor zehn Tagen schrieben die Partymacher (mit vielen Rechtschreibfehlern) auf Instagram: "Wir wissen, dass es das letzte Mal einen Konflikt zwischen der Polizei und uns gab, allerdings wollen wir nicht das sowas wieder vorkommt (...) benimmt euch nicht wie kleine Kinder. Sonst wird es solche partys nicht mehr von uns geben!!!!"
Es bleibt abzuwarten, ob sich die Gruppe an ihre Ankündigung hält.