Endgültiges Aus für Kaufhof am Stachus!
Die Kaufhof-Filiale am Stachus steht vor dem endgültigen Aus. Die Verhandlungen mit der Stadt und dem Vermieter sind gescheitert - obwohl ein Mieterlass zum Angebot stand.
München - Die Verhandlungen zur Rettung der Kaufhof-Filiale sind endgültig gescheitert, das Aus für das Haus am Stachus demnach besiegelt. Das teilte die Stadt am Dienstag mit. Das Haus an der Münchner Freiheit konnte hingegen vor einer Schließung bewahrt werden. Damit werden von den neun Häusern in München vier von der Schließung betroffen sein.
Verhandelt hatten für den Stachus "Galeria"-Eigentümer und Signa-Boss René Benko, Kaufhof-Vermieter Michael Zechbauer und Münchens OB Dieter Reiter (SPD). Reiter hatte bei Bekanntwerden der Schließungs-Pläne angekündigt, sich um einen Weiterbetrieb zu bemühen. Doch daraus wird nun nichts.
Stachus-Filiale vor dem Aus
OB Dieter Reiter sagte: "Während für die Filiale an der Münchner Freiheit schnell klar war, dass eine Rettung des Standortes möglich ist, war dies für den Standort am Stachus trotz intensiver Bemühungen leider nicht verhandelbar." Knackpunkt der Verhandlungen: Die Laufzeit der Mietminderung.
"Während Galeria Karstadt Kaufhof auf einen Weiterbetrieb für mindestens 4 Jahre bestand, war der Immobilieneigentümer und Hauptvermieter maximal bereit, einer Verlängerung um 1,5 Jahre, jeweils unter deutlich veränderten Mietkonditionen, zuzustimmen. Den von mir daraufhin eingebrachten Kompromissvorschlag - Verlängerung der Laufzeit um 2,5 Jahre – hätte zwar der Eigentümer, Herr Zechbauer akzeptiert, dieser wurde aber von Herrn Benko für Galeria Karstadt Kaufhof, mit dem Hinweis auf wirtschaftliche Zwänge, abgelehnt", so Reiter zu den Verhandlungen.
Kein Entgegenkommen vom Eigentümer?
Vermieter Zechbauer fand in der "Bild" harte Worte: "Ich bin schockiert. Es ist extrem geschmacklos. Herr Benko hat niemals das Interesse an einer Einigung gehabt. Es geht ihm nur um die Erhöhung des Wertes seines Immobilienportfolios. Seine Mitarbeiter werden im Oktober auf der Straße stehen. Mir fehlt jede Form von Verständnis für diese Rücksichtslosigkeit".
Auch die Stadt und der Freistaat Bayern hatten signalisiert, mit Bürgschaften oder Stundungen entgegen zu kommen. Doch die Verhandlungen sind nun gescheitert. Damit verlieren rund 200 Mitarbeiter am Stachus ihre Jobs.
Für den OB eine nicht nachzuvollziehende Entscheidung: "Leider muss ich feststellen, dass das Schicksal der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den wirtschaftlichen Überlegungen der betreffenden Unternehmer am Ende keine Rolle gespielt hat".
Lesen Sie hier: Mucki & Floyd - Münchner Café präsentiert seine Corona-Schulden