Kommentar

Ende der Tunnel-Träume: Eine Bankrotterklärung

AZ-Lokalchef Felix Müller über den Tunnel durch den Englischen Garten, der nun doch nicht gebaut wird.
Felix Müller
Felix Müller
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
12  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Die Wunde wird nicht heilen. Münchens größter Park bleibt zerschnitten. Durchteilt von Autospuren, Autolärm, Autoabgasen. Es ist nicht zu fassen. Und sehr, sehr schade.

Wie viel Unterstützung gab es für das Tunnel-Projekt wirklich?

Hier hätte eine der größten Sünden des alten Ideals einer autogerechten Stadt geheilt werden können. Hier wäre wahrlich in Lebensqualität in dieser immer noch volleren Stadt investiert worden. Und das nicht nur vom Steuerzahler, sondern wohl in ganz erheblicher Form von privater und privatwirtschaftlicher Seite.

Lesen Sie auch

Aus und vorbei. Die Wahrheit ist wohl, dass das Projekt im Rathaus nie genug ernsthafte Unterstützer hatte – das wurde sogar von Freistaats-Seite einst zum Argument gegen eine Finanzierung genommen.

Am Ring in Giesing und Neuhausen: Kein Schutz vor Abgasen im Kinderzimmer 

Wenn das Rathaus den Bau nicht wirklich wichtig fände, könne man ihn auch nicht finanzieren. So richtig beerdigen wollte den Tunnel freilich keiner, erst recht nicht in Wahlkampf-Zeiten. Schließlich finden viele Münchner Autokolonnen mitten im Park nicht mehr zeitgemäß.

Noch schlimmer am ideologischen "Nein" der Rathaus-Mehrheit zu Autotunneln bleibt etwas anderes: Dass es keine ernsthaften Bestrebungen mehr gibt, die Anwohner - oft Familien mit wenig Geld - am Ring in Giesing und Neuhausen vor Abgasen im Kinderzimmer zu schützen. Dort ist das nicht nur schade, dass die Pläne beerdigt wurden. Dort ist es eine Bankrotterklärung.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
12 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Mobilitätsfreund am 10.03.2022 00:55 Uhr / Bewertung:

    Der Autor scheint keine Zeitung zu lesen. Dieser Tunnel ist ein reines Luxusproblem und löst kein Autoverkehrsproblem. Das Problem liegt nicht an diesem Tunnel, sondern am sehr schlechten Nahverkehr in Bayern. Solange sich die csu weigert überhaupt an einer Verbesserung des ÖPNV zu denken (Nein, bunte ÖPNV Wahlkampfprojekte bringen keine Verbesserung), wird das Problem Autoverkehr nicht gelöst. Aber auch zu diesem Thema schweigt der Autor beharrlich.
    Es ist zu warm. Es ist viel zu trocken. Es könnte eine schlechte Ernte geben. Die Welternährung ist in Gefahr. Damit steigen mögliche Unruhen auf, die Europa und auch Bayern treffen werden. Aber man sieht die Rettung der Welt in einem verkehrlich sinnlosen Autotunnel. Selbiges beim 2. S-Bahntunnel.
    Auch sollte sich der Autor über die laufenden Kosten informieren, was so ein Tunnel an Geldern kostet. Aber auch hier völlige Fehlanzeige und Ahnungslosigkeit.
    Autotunnel sind übrigens als Bunker völlig untauglich und taugen auch sonst wenig.

  • Mifra am 09.03.2022 17:23 Uhr / Bewertung:

    Der Tunnel hätte mehr Grünfläche gebracht und eine Neuaufforstung, wieder mehr Bäume und Sträucher.
    Es hätte auch Zuschüsse von Bund,Land und Firmen gegeben, die jetzt verfallen.
    Der Tunnel am Englischen Garten,ist der Ideologie der Grünen zum Opfer gefallen.
    Bürgerentscheide, zählen nur, wenn sie Radwege betreffen! Hier beruft man sich ständig auf den Radentscheid.
    Demnächst, wird wohl noch das Müncher Kindl, im Stadtwappen, durch ein Radl ersetzt.

  • doket am 10.03.2022 08:09 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Mifra

    Es gab keinen Bürgerentscheid für den Tunnel.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.