Emma (3) tot - "Warum ist man so grausam?"

Verdacht auf Giftköder: Hündin Emma bricht bei einem Spaziergang im Englischen Garten zusammen. Wenige Stunden später ist sie tot.
Natalie Kettinger |
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"Sie war eine Seele von Hund." Vierbeiner Emma ist qualvoll gestorben. Die Experten der Tierklinik konnten nichts mehr für sie tun.
privat "Sie war eine Seele von Hund." Vierbeiner Emma ist qualvoll gestorben. Die Experten der Tierklinik konnten nichts mehr für sie tun.

München - "Wer tut so etwas?“, fragt Caroline F. mit leiser Stimme. "Warum ist ein Mensch so grausam?" Die zweifache Mutter ist fassungslos: Am Montagnachmittag brach die geliebte Berner Sennenhündin der Patchwork-Familie bei einem Spaziergang im Englischen Garten krampfend zusammen.

Am Montagabend war "Emma" tot – und alles deutet darauf hin, dass der Vierbeiner an einem Giftköder starb, den ein Hundehasser dort ausgelegt hat.

 

Am Morgen noch gesund

 

Morgens war die dreieinhalbjährige Hündin noch völlig gesund. "Emma hat gefressen wie immer und sich ganz normal verhalten", erzählt Caroline F. "Die Oma hatte wie jeden Tag frisch für sie gekocht."
Am frühen Nachmittag holt eine Nachbarin den Hund zum Gassigehen ab, sie spazieren zwischen Alter Heide und Studentenstadt durch den nördlichen Teil des Englischen Gartens. Irgendwo dort muss Emma etwas im Gebüsch gefunden und gefuttert haben. „Sie war unheimlich verfressen. Das war wirklich furchtbar“, sagt Caroline F. traurig.

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An einem Ententeich macht die Nachbarin Pause – und plötzlich geht es Emma sehr schlecht: Sie zittert, wirkt völlig apathisch. Die Gassigeherin alarmiert die Tierrettung. "Die Hündin hatte Krampfanfälle am ganzen Körper, eine erhöhte Temperatur und war desorientiert", sagt Tierarzt Daniel Schäffer. "Wir haben ihr ein krampflösendes Mittel gegeben, eine Infusion gelegt und sie sofort in die Tierklinik gebracht."

 

Die Ärzte tippen auf Giftköder

 

Dort übernimmt René Dörfelt, Oberarzt der Intensivmedizin, Emmas Behandlung. Er tippt sofort auf einen Giftköder: "Alles sah für mich deutlich so aus", sagt der Experte. "Dieses Krampfen, die starke Aufregung und das Zittern, das sich bei Berührung verstärkt, sieht man häufig bei Vergiftungen, zum Beispiel durch Schneckenkorn."

Emmas Magen und Darm werden gespült, sie erhält Beruhigungsmittel und weitere Infusionen. Trotzdem verschlechtert sich ihr Zustand. Am Abend setzen Herz und Kreislauf aus. "Wir haben noch versucht, den Hund wiederzubeleben. Aber er ist mir unter den Händen weggestorben", sagt der Tierarzt.

Eine Ultraschall-Untersuchung zeigt später, dass der gesamte Bauchraum des toten Tieres voller Blut ist. Welche Substanz genau schuld an Emmas qualvollem Ende ist, lässt sich nur durch eine toxikologische Untersuchung feststellen. Das Ergebnis steht noch aus.

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Doch sicher ist: Einen "offiziellen" Köder, etwa zur Rattenbekämpfung, kann die Berner Sennenhündin nicht gefressen haben. "Im Englischen Garten liegen keine Köder aus", sagt Cordula Mauß von der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung.
Bleibt also nur ein Hundehasser, der bewusst einem Tier schaden wollte. Schon wieder. Erst vor wenigen Tagen hatte ein Unbekannter im Neuhofer Park in Sendling Schinkenstücke versteckt, in die er Rasierklingen gewickelt hatte.

"Emma war eine Seele von Hund", sagt Caroline F. Die ganze Familie, Freunde und Nachbarn seien unendlich traurig. Ein Schicksal, das die 46-Jährige anderen gerne ersparen will: "Mit Emmas Geschichte möchte ich andere Hundebesitzer warnen."

 

 

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