Einen Tag vor Entscheidung: CSU will Änderungen beim Radlring!

München - Der Altstadt-Radlring, wie er im gleichnamigen Bürgerbegehren gefordert wird, steht am Mittwoch auf der Tagesordnung im Münchner Stadtrat.
Kurz vor einer möglichen Entscheidung möchte die Rathaus-CSU die Pläne aber noch anpassen. So soll die Strecke etwa statt über Blumenstraße, Frauenstraße und Thomas-Wimmer-Ring über Oberanger, Rosental, Kustermannfahrbahn und Sparkassenstraße führen. Einen entsprechenden Änderungsantrag will die CSU am Mittwoch in der Vollversammlung des Stadtrats einbringen.
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CSU-Vorschlag: Kritik von den Grünen
CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl dazu: "Unser Radlring deckt eine attraktive Route ab, die von allen Himmelsrichtungen gut erreichbar ist und wichtige Hotspots miteinander verbindet." Man setze weiterhin auf den "konstruktiven Dialog mit den Gewerbetreibenden, Anwohnern und verschiedenen Nutzergruppen".
Bei den Grünen im Rathaus wertet man den kurz vor dem beschließenden Plenum ins Spiel gebrachte CSU-Vorschlag hingegen als "Ablenkungsmanöver". Die Fraktion kritisiert, dass die neu vorgeschlagene Variante zwei aufeinanderfolgende Gefahrenstellen enthalte. "Radfahrer*innen müssten dem Vorschlag der CSU nach zunächst einen engen Knick am nördlichen Ende der Sparkassenstraße meistern, nur um kurz darauf - nach der Durchquerung einer kleinen Fußgängerzone - die Maximiliansstraße queren zu müssen", so Stadtrat Paul Bickelbacher.
Stadtrat entscheidet am Mittwoch über Radlring
Der Münchner Stadtrat entscheidet am Mittwoch, ob er die Forderungen der beiden Bürgerbegehren für bessere Radwege und einen Fahrradring rund um die Altstadt übernimmt.
Die Initiatoren hatten rund 160.000 Unterschriften gesammelt. Ein klares Signal, wertete Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) – und schlug dem Stadtrat vor, die Forderungen zu übernehmen. Wohlwissend, dass sie die Landeshauptstadt vor große Herausforderungen stellten, wie Reiter betonte.
Da sich die SPD-Stadtratsfraktion bereits ähnlich wie Reiter geäußert hat und die Münchner Grünen, die Linke und die ÖDP sogar zu den Initiatoren des Radentscheids gehören, wäre eine Ablehnung des Antrags eine große Überraschung. Sollte die Vollversammlung jedoch tatsächlich die Forderungen des Radentscheids verwerfen, käme es spätestens im Herbst zu zwei Bürgerentscheiden.
Abstimmung über Rad-Schnellweg im Münchner Norden
Über den Radentscheid hinaus steht noch ein weiteres Drahtesel-Thema auf der Tagesordnung der Vollversammlung: Ein Rad-Schnellweg im Münchner Norden.
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