Ein Espresso – 15 Kilometer radeln: Bonussystem auch für München?

München - Wer in Laim wohnt, könnte sich mit einmal Innenstadt und zurück vielleicht bald einen kleinen Kaffee verdienen – sofern er diese Fahrt mit dem Rad erledigt.
Münchner Bonusmodel nach Vorbild Wiesbaden?
Denn die Grünen im Münchner Stadtrat wollen, dass die Stadt ein Bonusprogramm fürs Radeln auflegt. In Wiesbaden gibt es ein solches schon. Dort können Radfahrer ihre Radstrecken mithilfe einer App, die die Deutsche Bahn mitentwickelt hat, aufzeichnen. Für 15 Kilometer gibt es bei Partnerhändlern in der Wiesbadener Innenstadt dann einen Espresso. Das wäre also einmal Laim und zurück mit dem Radl. Für eine Flasche Apfelsaft strampelt man in Wiesbaden 30 Kilometer. Also übertragen auf München dreimal vom Pasinger zum Münchner Marienplatz.
In München soll diese "Klimaschutzwährung" nach dem Willen der Grünen in der Gastronomie, im Einzelhandel und bei kulturellen Einrichtungen der Stadt eingesetzt werden können.
Radlfahrt in die Münchner Innenstadt soll attraktiver werden
Die neue Währung würde, so Stadträtin Julia Post, "Anreize setzen, neue Gewohnheiten zu erproben". Außerdem könnte es durch das Bonusprogramm auch attraktiver werden, in die Innenstadt zu fahren, anstatt im Internet zu bestellen.

Neben diesem Radl-Bonusprogramm fordern die Grünen auch eine grünere Gestaltung der Innenstadt. Das Altstadtensemble ist wegen der vielen Steinbauten anfällig für hohe Temperaturen und Hitzestau. Mehr Pflanzen und Wasser in diese Ecke der Stadt zu bringen, würde auch dem Stadtklima guttun.
Für die Münchner sollen die Wasserquellen auch einen anderen Nutzen haben: Sie sollen teilweise daraus trinken können, denn die Grünen wollen auch mehr Trinkbrunnen aufstellen. Das sei, so Julia Post, ein "zweifacher Beitrag zur Linderung von Hitzewellen".