Eifersucht, Rache, Habgier: Schockierende München-Verbrechen

Eifersucht, Rache und Habgier: Das waren 2015 die Triebfedern für drei besonders abscheuliche Verbrechen in München.
von  Ralph Hub
Die Morde an Aline K. (l.) und Diana K. gehörten zu den brisantesten Fällen der Münchner Polizei im Jahr 2015. (Symbolbild)
Die Morde an Aline K. (l.) und Diana K. gehörten zu den brisantesten Fällen der Münchner Polizei im Jahr 2015. (Symbolbild) © dpa/PP MUE/AZ

München - Zwei besonders brutale Morde an Frauen schockierten in diesem Jahr ganz München. Auch die Entführung einer Bankiers-Gattin und ihre spektakuläre Flucht auf einem Supermarktparkplatz im Westend sorgten im Sommer 2015 bundesweit für Schlagzeilen.

In einem halb verfallenen Kellerschacht am Lochfeld in Neuhausen ist im November die Leiche einer jungen Frau aus Neuperlach gefunden worden. Aline K. verschwand nach einem Streit mit ihrem Freund. Schnell geriet der Freund der 30-Jährigen in Verdacht. Der 29-Jährige soll rasend eifersüchtig gewesen sein und seine Freundin auf Schritt und tritt überwacht haben. Als er Angst hatte, dass Aline K. ihn für einen anderen Mann verlassen könnte, eskalierte der Streit.

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Die Daten seines Handys belasten den Wachmann schwer. In der Nacht, als Aline K. verschwand, fuhr Michael P. demnach noch zu einem Freund nach Gröbenzell, dann zu einem Weiher in Neuhausen. Ganz in der Nähe, am Lochfeld, wurde am 2. November die Leiche der Vermissten entdeckt. Der Fundort liegt in der Nähe seines Elternhauses. Als Kind hat Michael P. in dem Wäldchen oft gespielt. Michael P. sitzt inzwischen in U-Haft. Er schweigt bisher. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen heimtückischen Mordes. 2016 soll der Prozess beginnen.

Auf offener Straße ist Diana K. im September im Schlachthofviertel von ihrem Ex-Schwager erstochen worden. Der 38-jährige Gelegenheitsarbeiter aus München gab ihr die Schuld daran, dass ihn seine Frau mit den beiden Kindern verlassen hat.

Angel R. lauert der 28-Jährigen vor einem kleinen Straßenimbiss auf und sticht sofort zu. Diana K. verblutet. Ihr Ex-Schwager wird am nächsten Morgen von der Polizei festgenommen. Auch ihm droht eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes.

Geldgier war der Grund für eine der spektakulärsten Geiselnahmen der letzten Jahre in München. Mario S. verschleppte die Frau eines Managers der Stadtsparkasse. 2,5 Millionen Euro versuchte er von der Familie zu erpressen. Im Westend hatte der IT-Experte einen Schlupfwinkel vorbereitet, doch auf einem Lidl-Parkplatz in der Nähe konnte die Frau fliehen.

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Mario S. gelang zunächst die Flucht. Er setzte sich nach Thailand ab, wo er mit seiner Frau lebte. Mit dem Lösegeld wollte er sich seinen luxuriösen Lebensstil sichern. Mario S. wurde Ende Juni in der Provinz Phrae verhaftet und wenig später nach Deutschland abgeschoben.


Verbrechen in Bayern - Acht tote Babys im Haus gefunden

 

In dem kleinen oberfränkischen Dorf Wallenfels sind am 12. November in einem Mehrfamilienhaus acht stark verweste Babyleichen gefunden worden. Sie lagen in Plastiktüten und Handtüchern eingewickelt in einer Abstellkammer. Die 45-jährige Mutter hatte die Leichen in der Wohnung versteckt. Sechs der Babys waren laut Obduktion nach der Geburt lebensfähig und wurden laut den Ermittlungsbehörden von der Mutter getötet.

Die Polizei fahndete mehrere Tage nach der Frau. Andrea G. hatte ihren Partner und ihre drei Kinder wegen eines anderen Mannes verlassen und sich in einer Pension im nur 15 Kilometer entfernten Kronach einquartiert. Vater der toten Babys ist laut Polizei der 55-jährige Ex-Lebensgefährte der Frau. Sie hat offenbar die Schwangerschaften vor ihm geheimgehalten. Eine Beteiligung des Vaters an den Taten konnte von den Ermittlern bisher nicht nachgewiesen werden.

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In Vernehmungen räumte die Frau ein, dass sie mehrere ihrer Kinder nach der Geburt getötet habe. Die 45-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Im März 2013 verurteilte das Landgericht Flensburg eine 29-Jährige zu neun Jahren Haft. Sie hatte fünf Babys aus Angst vor ihrem Mann umgebracht. Im Jahr 2005 wurde eine Zahnarzthelferin überführt. Sie hatte aus Angst um ihre Ehe neun Babys getötet.

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