Drohnachrichten im Luisengymnasium: Noch keine konkreten Hinweise
München - Unschöner Schulbeginn am Münchner Luisengymnasium: Am Mittwoch wurde auf einer Tafel in einem Klassenzimmer der Unterstufe ein Droh-Satz entdeckt. Dort war zu lesen: "Wir hassen alle Lehrer, alle Lehrer gehören vergasst (sic) wie die Juden!"
Auch am Donnerstag seien am Morgen erneut Drohnachrichten gefunden worden. Das bestätigte die Polizei auf AZ-Anfrage.
Der Unterricht wurde daraufhin vorzeitig beendet. Die Eltern wurden aufgefordert, ihre Kinder abzuholen. Im Schulportal schrieb die Schule: "Sollte keine Betreuung zu Hause möglich sein, werden die Schüler*innen in den Sporthallen betreut. Kein Kind darf ohne Kenntnis der Schule nach Hause gehen".
Drohsätze gegen Lehrer: Polizei im Luisengymnasium
Die Schule hat die Polizei eingeschaltet, bereits am Mittwoch waren Beamte - auch der Spurensicherung - im Luisengymnasium. "Da der Inhalt unter den Tatbestand der Volksverhetzung fällt, wird die Polizei selbst Anzeige erstatten, die Ermittlungen wurden bereits aufgenommen. Die betroffene Klasse wurde darüber in Anwesenheit eines Polizeibeamten, des Sozialpädagogen und Schulpsychologen informiert, der Elternbeirat, die Fachabteilung im RBS, die Fachstelle für Demokratie, ebenso wie die jüdischen Gemeinden, wurden informiert", heißt es in einem Schreiben der Schulleitung an die Eltern, das der AZ vorliegt.
Ein Polizeisprecher bestätigte, dass gegen unbekannt ermittelt wird. Noch ist unklar, wer hinter den Drohungen steckt. Ob es einen Zusammenhang mit dem jüdischen Feiertag Jom Kippur gibt, ist ebenfalls unklar. Der höchste jüdische Feiertag begann am Mittwochabend und endete Donnerstagabend.
Am Freitag lief der Unterricht am Luisengymnasium wieder ganz normal. Es wurden keine weiteren Hassparolen gefunden. Neue Erkenntnisse gibt es bislang noch nicht: "Bisher liegen noch keine konkreten Hinweise auf den Täter vor", sagte ein Polizeisprecher am Freitag.