Drogenprozess: Ein Tisch voll Marihuana

Zwei Münchner verticken Gras in ihrer Wohnung – auch an andere Drogendealer. Anfang der Woche standen sie in München vor Gericht.
Sophie Anfang |
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Die Angeklagten Hilal B. und Samet S. mit ihren Anwälten Karl-Heinz Seidl (l., stehend) und Martin Heidenreich.
anf Die Angeklagten Hilal B. und Samet S. mit ihren Anwälten Karl-Heinz Seidl (l., stehend) und Martin Heidenreich.

München - Menschen sind denkbar schlecht im Schätzen. Man merkt das immer wieder im Alltag. Aber auch im Gerichtssaal. Wie groß denn die Plastiktüten mit Marihuana gewesen seien, die er in der Wohnung der beiden Angeklagten gesehen habe, wird gestern der Zeuge Patrik F. gefragt.

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Der wackelt erst unentschlossen mit dem Kopf und sagt dann: "So groß wie der Tisch vor mir." 80 mal 35 Zentimeter Grundfläche? Das erscheint den Richtern dann doch zu viel. Auch wenn es beim Prozess mehr um Kilo als um Gramm geht.

 

Verwirrende Zeugenaussagen vor Gericht

 

Samet S. und Hilal B. sollen an einem unbekannten Ort mehrere Kilo Marihuana versteckt und in der Wohnung von Samet S. verkauft haben – unter anderem an Patrik F. Der wurde selbst schon mal hochgenommen, wegen Kokainhandels. Das Marihuana kaufte F. für den Eigenbedarf, jeden Monat 30 Gramm. Vielleicht ist das der Grund, weshalb Patrik F. sich mit dem Erinnern nicht immer leichttut.

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Samet S., seitlich rasierte Haare, hinten Pferdeschwanz, folgt dem Ganzen eher belustigt. Hilal B., Hornbrille, Hemd, Jackett, wirkt eher wie jemand, der mit seinem Laptop in Cafés sitzt und andere Businesspläne ausarbeitet. Wohl auch, weil er eifrig mitschreibt, als sein ehemaliger Kunde im Zeugenstand aussagt. Den Handel bestreitet er nicht.

Es geht eher um die Mengen. Etwa ein Kilo sollen die Tüten in der Wohnung von Samet S. enthalten haben. Mit der von Patrik F. angegebenen Tütengröße lässt sich das nicht vereinbaren. "Ich will mich auf die Maße nicht festlegen", sagt F. – vielleicht war’s auch nur ein halber Tisch. Die Verhandlung wird fortgesetzt.

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