Dritte Startbahn am Münchner Flughafen: Wer noch hofft
München - Die bayerische Wirtschaft hat den Bau einer dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen nicht endgültig aufgegeben.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) habe lediglich das bestehende Moratorium bekräftigt, dem langfristigen Ausbau aber keine Absage erteilt, sagte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Bertram Brossardt, auf Anfrage.
Söder hatte unlängst deutlich gemacht, dass er bis 2028keine Notwendigkeit für die Bahn sehe.
vbw: Flugverkehr wird wieder ansteigen
Die vbw stehe weiterhin für einen bedarfsgerechten Ausbau des Münchner Flughafens, bekräftigte Brossardt. Es liege freilich auf der Hand, dass angesichts des aktuellen Einbruchs aufgrund der Corona-Krise und der Prognosen aus der Luftverkehrswirtschaft selbst, der Flughafen später als gedacht an seine Kapazitätsgrenzen stoßen werde.
"Entscheidend ist, dass rechtzeitig reagiert werden kann, wenn die Nachfrage wieder anzieht", findet Brossardt. Insofern sei es "richtig und zu begrüßen", dass Söder den langfristigen Ausbau nicht ausgeschlossen habe.
CSU-Mann Pschierer: Dritte Startbahn "auch längerfristig" nicht notwendig
Der CSU-Landtagsabgeordnete, Landesvorsitzende der Mittelstandsunion und frühere bayerische Wirtschaftsminister, Franz Josef Pschierer, ist hingegen "persönlich" der Ansicht, dass "auch längerfristig" keine Notwendigkeit einer dritten Startbahn in München bestehe. Die Auffassung Söders, dem Ausbau einer dritten Startbahn bis 2028 eine verbindliche Absage zu erteilen, teile er, sagte Pschierer auf Anfrage: Mit Nürnberg und Memmingen verfüge der Freistaat zudem über zwei weitere Verkehrsflughäfen mit entsprechenden Kapazitäten.
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