Dramatische Szenen am Ostbahnhof München: Bahnmitarbeiter kann sich in letzter Sekunde retten

Ein Abfallcontainer macht sich nach einem Windstoß selbstständig und rollt vom Bahnsteig ins Gleis. Als ein DB-Arbeiter den Container bergen will, fährt ein Güterzug ein. Sekunden entscheiden über Leben und Tod.
Ralph Hub
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Auf dieser Fotocollage ist die Güterzuglokomotive zu sehen, die den Müllsammelcontainer überrollt hat. Eine weitere Aufnahme zeigt den 53-Jährigen, der sich in Sicherheit bringt und einen Zeugen am Bahnsteig.
Auf dieser Fotocollage ist die Güterzuglokomotive zu sehen, die den Müllsammelcontainer überrollt hat. Eine weitere Aufnahme zeigt den 53-Jährigen, der sich in Sicherheit bringt und einen Zeugen am Bahnsteig. © Bundespolizei

München - Dramatische Szenen im Ostbahnhof am Donnerstagvormittag. Ein am Bahnsteig 8 abgestellter Müllsammelcontainer wurde offenbar von einer Windböe erfasst und machte sich daraufhin selbstständig. Der Container rollte bis zur Bahnsteigkante und fiel auf die Schienen.

Eine Sekunde unachtsam

Eine Reinigungskraft der DB hatte den Metallcontainer gegen 10.10 Uhr nur kurz aus den Augen gelassen, berichtet Wolfgang Hauner, Sprecher der Bundespolizei. Dann ging alles ganz schnell. Als der DB-Mitarbeiter den Sammelcontainer im Gleis sah, sprang der 53-Jährige ins Gleis, um den Container wohl möglichst schnell wieder von den Schienen zu holen. Eine Aktion, die ihn um ein Haar das Leben gekostet hätte. 

Zug kommt nicht rechtzeitig zum Stehen

Im selben Moment fuhr ein 600 Meter langer Güterzug ein, der auf dem Weg zum Brenner war. Der Zug hatte nach Angaben der Bundespolizei noch etwa Tempo 80 auf dem Tacho. Der Lokführer sah einen Menschen im Gleis und reagierte sofort geistesgegenwärtig. Er gab einen Warnpfiff ab und leitete zeitgleich eine Schnellbremsung ein. Der 1700 Tonnen schwere Zug hatte trotzdem noch einen über 250 Meter langen Bremsweg, bis er endgültig zum Stillstand kam. 

Rettung in letzter Sekunde

Die Lokomotive und mindestens ein Güterwagen überrollten den Metallbehälter. Die 53 Jahre alte Reinigungskraft konnte sich im letzten Moment noch durch einen Sprung aufs Nachbargleis in Sicherheit bringen. Zum Glück fuhr auf dem zweiten Gleis kein weiterer Zug ein.

Kein Fremdverschulden

Nach ersten Ermittlungen der Bundespolizei beläuft sich der Sachschaden auf ca. 5000 bis 10.000 Euro. Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts eines fahrlässigen, gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen. Ein Verschulden Dritter lag nicht vor, so Wolfgang Hauner.

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Lebensgefahr auf den Schienen

Die Bundespolizei warnt eindringlich beim Abstellen von mit Rollen ausgestatteten Gegenständen wie Kinderwägen, Rollatoren, Rollkoffern oder ähnlichem, diese zu sichern. Sollten Gegenstände doch ins Gleis rollen, wird dringend davon abgeraten, sich auf die Schienen zu begeben. In solchen Fällen informieren Sie bitte umgehend DB-Mitarbeiter in der Nähe oder die Polizei unter der Notfall-Nummer 110.

 

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2 Kommentare
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  • Wilhelmine am 23.01.2025 18:37 Uhr / Bewertung:

    Überflüssig

  • am 23.01.2025 17:12 Uhr / Bewertung:

    Die deutsche Bahn 'in action'.

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